Die historischen Überreste dieser Epoche sind im Sukhothai Historical Park zu finden, der etwa 12 Kilometer außerhalb der heutigen Stadt Sukhothai liegt. Dieser Park ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und umfasst mehr als 200 Ruinen von Tempeln, Palästen und Monumenten, die die Pracht der alten Hauptstadt eindrucksvoll dokumentieren. Eines der beeindruckendsten Bauwerke im Park ist der Wat Mahathat, das religiöse Zentrum des damaligen Königreichs. Der Tempel ist berühmt für seine monumentalen Buddha-Statuen und die elegante Architektur, die typisch für den Sukhothai-Stil ist.
Besucher, die den historischen Park erkunden wollen, können zwischen verschiedenen Transportmöglichkeiten wählen, um die 12 Kilometer vom Stadtzentrum bis zum Park zurückzulegen. Kleinbusse mit einfachen Holzbänken, Motorroller oder Fahrräder stehen zur Verfügung. Letzteres ist besonders beliebt, da man das Fahrrad auch im Park nutzen kann, um die weiten Strecken zwischen den Ruinen komfortabel zurückzulegen. Die ruhige und friedliche Atmosphäre des Parks lässt sich auf zwei Rädern besonders intensiv erleben.
Neben dem Wat Mahathat ist der Wat Si Chum ein weiteres Highlight des Parks. Er beherbergt eine der größten sitzenden Buddha-Statuen Thailands, die in einer kleinen Kapelle ruht. Die Statue, bekannt als Phra Achana, gilt als eines der ikonischsten Bilder des alten Sukhothai und vermittelt den Betrachtern eine beeindruckende spirituelle Kraft.
Die heutige Stadt Sukhothai, die etwa 12 Kilometer vom historischen Park entfernt liegt, hat zwar weniger touristische Attraktionen, besticht aber durch ihre Authentizität und Ruhe. Die Stadt bietet einen interessanten Kontrast zur geschichtsträchtigen Vergangenheit und ist ideal für Reisende, die das einfache, ländliche Leben Thailands abseits der großen Touristenströme erleben möchten. Hier sind Touristen eine Seltenheit, was den Charme der Region zusätzlich verstärkt. Während meines Aufenthalts habe ich in fünf Tagen keinen einzigen Europäer getroffen, was die Authentizität und Abgeschiedenheit des Ortes unterstreicht.
Sukhothai hat eine immense kulturelle Bedeutung für Thailand. Es war nicht nur die erste Hauptstadt des Landes, sondern auch der Ort, an dem sich die kulturellen Grundlagen des modernen Thailands entwickelten. Der Theravada-Buddhismus, der durch die Herrscher von Sukhothai verbreitet wurde, prägt bis heute das spirituelle und soziale Leben des Landes. Auch die Architektur und Kunstwerke aus dieser Zeit hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die späteren Königreiche Ayutthaya und Bangkok.
Die beste Reisezeit, um Sukhothai zu besuchen, sind die Monate von November bis Februar, wenn das Klima angenehm kühl ist. Die Erkundung des historischen Parks sollte man am besten mit einem Fahrrad unternehmen, um die weitläufigen Ruinen bequem zu erreichen und die friedliche Atmosphäre der antiken Stätten in vollen Zügen zu genießen. Fahrräder können direkt vor Ort gemietet werden, und die gut gepflegten Wege machen das Radfahren zu einem angenehmen Erlebnis.
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Anreise nach Sukhothai
Sukhothai mit dem Bus
Von der Arcade Busstation in Chiang Mai fahren fast stündlich Busse nach Sukhothai. Die Entfernung ist nicht zu unterschätzen. Obwohl Sukhothai nur 273 km von Chiang Mai entfernt liegt, fährt der Bus ungefähr 6 Stunden, mit kleineren Pausen. Ich nahm einen Reisebus um 08.45 Uhr für glatte 207 THB und konnte die ganze Fahrt über, auf der letzten Bank, ausgestreckt schlafen. Bei den wenigen Reisenden, die mit im Bus saßen, sollte das im Allgemeinen kein Problem darstellen sich breitzumachen.
Sukhothai mit der Bahn
Die Anreise mit der Bahn nach Sukhothai gestaltet sich sehr beschwerlich. Der nächste Bahnhof ist mehrere Autostunden entfernt. Von hier geht es dann mit dem Bus oder dem Taxi weiter.
Hostels und Hotels in Sukhothai
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Hotel RueangsriSiri
Das Hotel befindet sich gleich gegenüber von Busbahnhof, einfach geradeaus. Die Zimmer sind preiswert, sauber, ruhig und furchtbar bunt. Wer keine großen Ansprüche stellt, wird mit dem RueangsriSiri sehr zufrieden sein. Der Empfang hat 24h Service und spricht fließend Englisch. Für 250 THB das Einzelzimmer fand ich das mehr als fair. Buchen könnt Ihr das RueangsriSiri gleich hier
Historical Park Sukhothai
Der historische Park ist 12 Kilometer von der heutigen Stadt Sukhothai und dem Busbahnhof entfernt. Im Park stehen einige der früheren Tempel und Chedi, aber längst nicht alle. Mehrere gut erhaltene Sehenswürdigkeiten wie der Wat Sorasak, der Wat Si Chum oder der Wat Mae Chon stehen außerhalb des eingezäunten Geländes. Der Eintritt in den historischen Park von Sukhothai kostet 110 THB.
Wat Mahathat
Das mit Abstand größte Gelände im Park beansprucht der Wat Mahathat. Die wichtigste Tempelanlage in der alten Hauptstadt steht auf einer Fläche von 200 x 200 Metern. Umgeben von einem Wassergraben, stehen hier gut erhaltene Artefakte aus vergangener Zeit. Am meisten beeindruckten mich die vielen Buddha Statuen, wie sie majestätisch in die Ferne schauen. Am besten das Fahrrad vor der Brücke anschließen und zu Fuß das weitläufige Areal erkunden.
Wat Sri Sawai
Die Anlage besteht aus drei Prangs (Türmen), die am Ende eines langen Säulenganges angeordnet sind. Unter dem mittleren geht es in eine Krypta, die allerdings leer und unspektakulär ist. Hier lohnt sich der Abstieg kaum. Durch die Khmer begonnen, finden sich in der Architektur der Prangs unterschiedliche Baustile, die auf verschiedene Zeitepochen der Fertigstellung schließen lassen. Außerhalb des Mittelganges sind noch Reste von Fundamenten zu sehen, die von einer Festungsmauer eingeschlossen sind.
Wat Sa Si
Die Tempelanlage ist nicht wie der Wat Mahathat von einem Burggraben, sondern gleich von einem kompletten See umgeben. Die Anlage im ceylonesischen Stil besteht aus mehreren Chedis und einer Tempelhalle Wihan, von der (wie auch bei allen andern) nur das Fundament übrig ist. Auch hier sitzt wieder ein Buddha, der ein super Fotomotiv abgibt.
King Ramkhamhaeng Monument
Der König gilt als einer der bedeutendsten Herrscher der Thai und wird dementsprechend verehrt. Während sein Vater eine lange Besetzung der Khmer beendete, vergrößerte sein Sohn in den 19 Jahren seiner Herrschaft das Reich deutlich und vereinte mehrere Stämme der Thai zu einem gemeinsamen Volk. Er gilt als Erfinder der Thaischrift welche aus der Chinesischen, Burmesischen und dem Khmer hervorgeht und die Eigenständigkeit der Thai als eigenes Volk betont.
Abseits der „Alten Stadt“
Wat Si Chum
Der Tempel mit der 15 Meter hohen Buddha-Statue ist ein extra Komplex und kostet nochmal 100 THB Eintritt. Das Quadrat, aus welcher der Buddha durch eine schmale Öffnung in die Außenwelt späht, hat eine Grundlänge von 32 Metern. Die Statue ist die Größte ihre Art in ganz Sukhothai. Das Gelände befindet sich oberhalb des historischen Parks und hat eine eigene Zufahrtsstraße. Am Ende angekommen aber nicht in die Tempelanlage, sondern rechts vorbei der Straße folgen. Der Eingang befindet sich auf der hinteren Seite.
200 Jahre alter Mangobaum
Direkt vor dem Tempel steht ein riesiger Mangobaum, der in der Mittagshitze den Pilgern und leider auch unzähligen Touristen Schatten spendet. Laut den Überlieferungen der Mönche soll der Baum über 200 Jahre alt sein. Bedauerlicherweise trägt er heute keine Früchte mehr.
Wat Sorasak
Oberhalb des historischen Parks gibt es noch ein paar Highlights, die kostenlos besichtigt werden können, wie der Wat Sorasak. Der Chedi und die dazugehörige Säulenhalle (Wihan) wurden, ausgegrabenen Tontafeln zufolge, um 1412 erbaut. Der damalige König schickte einen Boten, der sich von der Loyalität der Vasallen überzeugen sollte. Als Anerkennung erbaute der König die Gebäude der Tempelanlage, von der nur noch der Chedi im singhalesischen Stil und die Fundamente der Säulenhalle übrig sind.
Wat Mae Chon
Wer der Straße nach dem Wat Sorasak noch ein wenig folgt, kommt an ein Podest, auf dem ein Buddha sitzt. Das Podest ist das Fundament einer Tempelhalle des Wat Mae Chon. Da Wände und auch die Dächer früherer Tempel traditionell aus Holz waren, haben diese die Zeit nicht überstanden oder sind bei Bränden zerstört worden. Die aus Ziegelstein gemauerten Fundamente haben die Zeit hingegen ganz gut überdauert.