Tirana, die HauptSTADT von Albanien, ist eher ein Dorf. Alle Sehenswürdigkeiten kannst Du in einem guten halben Tag entspannt zu Fuß abgehen, die ganze Stadt, bei langsamem Fußmarsch, in guten 90 Minuten komplett durchqueren. Die Stadt an sich ist interessant und öffnet sich langsam dem Tourismus. Schön eingerichtet Cafés, in denen es übrigens kein Speisen gibt, säumen die Alleen.
Zu unserer Zeit waren große und lautstarke Demonstrationen gegen die amtierende Regierung von Rama im Gange, sodass wir in den Abendstunden die Innenstadt meiden mussten. Vor allem, weil alle Cafés vorsorglich ihre Pforten schlossen. Nach mehreren Warnungen, vom Rezeptionisten unseres Hostels und Jugendlichen auf der Straße, wanderten wir, in den Abendstunden, lieber in Vierteln außerhalb der Hauptstraße.
Informationen über Einreisebedingungen, Visum, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Albanien
Anreise nach Tirana
Anreise
Tirana ist mit dem Flugzeug oder aus anderen albanischen Städten, mit dem Bus gut erreichbar. Unser Trip führte uns aus Saranda mit dem Bus in die Hauptstadt. Für 1300 ALL / Person fährt ein bequemer Reisebus ab 5.30 Uhr jede Stunde in den Norden. Reisezeit sind ca. 5 Stunden. Ankunft ist der Regional Bus Terminal South Albania.
Busbahnhöfe
Wichtig zu wissen, aus Tirana gibt es kein Entrinnen. Busse aus der Stadt fahren nur grundsätzlich am frühen Morgen. Der letzte, nach unserer Recherche, gegen 10.00 Uhr. Danach darfst Du gerne noch einen Tag in der Stadt bleiben.
Reisebüros haben, entgegen Google Maps, sonntags einfach geschlossen und auch Rezeptionen von 4 Sterne Hotels verkaufen keine Bustickets. Es gibt zwei Busbahnhöfe, einen für die Reise in den Norden Albaniens und logischerweise, einen für Reisen in den Süden (Beide sind in der Karte markiert.). Vor dem Busbahnhof stehen die Fahrer der Minibusse und sprechen Dich, wie Nepper, Schlepper, Bauernfänger, auf Deinen Zielort an. Wir haben das, wie immer an Busterminals, ignoriert und uns zum Bus durchgefragt.
Zum Schluss kam der Fahrer und sagte im vorwurfsvollen Ton: „Ich habe Euch doch am Eingang gefragt, ob ihr nach Shkodar wollt, ihr habt nicht reagiert“. Was willst Du darauf antworten?
Café SOHO
Wenn Du, aus dem Süden kommend, auf der rechten Seite oder aus dem Norden kommend gegenüber, nach der langen Busfahrt einen Kaffee genießen willst, kann ich Dir das Café Soho wirklich ans Herz legen. Der Latte ist ein Genuss, weich und angenehm zu trinken und die Sessel laden zum Übernachten ein.
Hostels und Hotels in Tirana
Empfehlungen lesen oder alle bei Agoda oder Booking.com auflisten lassen!
All Stars Hostel
Das Hostel wäre nicht meine erste Empfehlung. Das Personal ist wie immer sehr bemüht, kann aber an technischen Schwierigkeiten nichts ändern. 20 EUR vor Ort, 15 EUR bei Booking.com oder Agoda, ließ die Rezeption mit sich dealen. Dafür aber Gemeinschaftsbad ohne Ablagen, defekte Jalousien und kein Internet (worst Case) auf dem Zimmer. Pluspunkte: gut vom Busterminal zu erreichen, nahe am Zentrum.
Sehenswürdigkeiten in Tirana
„Tirana“ Schriftzug
Der klassische Selfiepoint findet sich an der Hauptstraße, Richtung Universität rechts. Der Schriftzug ist bunt mit Graffitis überzogen und landschaftlich schön in den kleinen Park eingebettet. Offizieller Name der Installation ist „I Love Tirana Sign“.
Berliner Mauer (Teilstück)
Als Zeichen der Befreiung von Unterdrückung und Tyrannei steht, etwas weiter vom Tirana Schriftzug entfernt, auch auf der rechten Seite ein Teilstück der Berliner Mauer. Gleich daneben ist ein Checkpoint (Bunker) im Boden eingelassen. Das Teilstück der Mauer ist so neu, dass nicht mal Google Maps es erfasst hat. Ich habe es angemeldet, es wird sich zeigen wie lange Google Maps braucht, um es einzutragen.
Art Gallery Installation „Cloud“
Die Installation steht mitten in der City und stellt einen offenen Pavillon dar, in dem Menschen sich zu unterschiedlichen Veranstaltungen und Themen begegnen können. 2013 von Sou Fijimoto designt, wurde der Pavillon im Laufe der Jahre von jungen Künstler und Musikern genutzt.
Sky Tower
Nicht das höchste Gebäude, aber das höchste Rooftop befindet sich hinter der Schweizer Botschaft im Sky Tower. Leider nur 16. Etagen, aber ausreichend um die Stadt zu überblicken. Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, bedauerlicherweise das Interieur schon deutlich in die Jahre gekommen, sodass wir dankend verzichteten.
Skanderbeg Square
Der größte Platz in Tirana, er wird umschlossen von verschiedenen öffentlichen Gebäuden. Zwei davon sind das Nationalmuseum und die Oper. Hier brauten sich auch die Menschenansammlungen zusammen, welchen danach gewalttätig gegen die gegenwärtige Regierung rebellierten. Von hier kannst Du auch die Stadtbesichtigung starten.
Auferstehungskathedrale
Der Neubau, der 2012 fertiggestellt und 2014 in Anwesenheit des Staatspräsidenten und vieler Würdenträger eingeweiht wurde, ersetzt die alte Hauptkathedrale der orthodoxen albanischen Kirche, die 1950 dem Bau des kommunistischen Kulturpalastes weichen musste. In der Zwischenzeit diente eine Kirche in der Rruga de Kavajes als Ausweichort für die Predigten. Zu der Kirche zählen neben etlichen Nebengebäuden, auch der 46 Meter hohe Glockenturm mit seinen 16 Glocken.
Kulturpalast / Tirana Pyramid
Früher als Museum für das ruhmreiche Albanien gedacht, mutierte es nach der Revolution und dem Umsturz als Mahnmal, auf dem Touristen und Kinder klettern konnten, um die Aussicht von der Spitze zu genießen. Jetzt taugt das Gebäude nur noch als abschreckendes Beispiel und Bauruine.
Toptani Shopping
Neben dem Toptani Gebäude, einer Shopping-Mall, gibt es noch einen schönen Park. Direkt gegenüber wurde das Toptani Shopping Paradies gebaut, eine kleine Siedlung mit Restaurants und teuren Modegeschäften. Hier ist ein guter Platz, um zu verschnaufen und einen Kaffee zu trinken.
Besonderheiten in Tirana
Während in anderen Städten die Ampeln wie gewohnt leuchten, blinkt und leuchtet in Tirana die komplette Installation. Von „Grün“ auf „Rot“, mit kurzer Gelbphase (eher Orange), von Rot auf Grün fällt die einfach aus.
Anmerkungen
- Cafés haben keine Speisen
- Bäckereien verkaufen nur Brot (und nur Weißbrot)
- Sonntags sind Reisebüros, auch gegen Googles Informationen, geschlossen
- Bezahlung im Mini-Bus beim Aussteigen
- Zebrastreifen sind eine Empfehlung! Gebremst wird nur, wer ernsthaft Anstalten macht, sich vor das Auto werfen. Stehen am Streifen bringt (anders als in Polen oder Estland) gar nichts.