Jaisalmer ist eine bezaubernde Stadt im westlichen Bundesstaat Rajasthan in Indien. Bekannt als „Goldene Stadt“ wegen ihrer goldenen Sandsteinarchitektur, ist Jaisalmer ein beliebtes Ziel für Touristen, die das reiche Kulturerbe Indiens erleben möchten. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe in der Wüste Thar und bietet eine weithin spektakuläre Aussicht auf die Umgebung. Hier kann man die alte Architektur und Traditionen erleben, die seit Jahrhunderten erhalten geblieben sind. Von den Türmen und Mauern des Jaisalmer Forts bis hin zu den farbenfrohen Märkten, bietet Jaisalmer ein unvergessliches Erlebnis für Besucher aller Altersgruppen.
Hier beginnt unser Trip in die Wüste. Wir allein, mit einem Guide und zwei Kamelen.
Informationen über Visum, Einreisebedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Indien
Ankunft in Jaisalmer
Eine Horde von Schleppern arbeitet nur für das Kopfgeld der Hotels. Kaum aus dem Bus entstiegen, fallen Sie über die Touristen her. Und das Herfallen meinte ich wörtlich. Ich beobachtete, wie zwei „Guides“ an einem Asiaten zogen, wie zwei Hunde an einem Stück Fleisch. Spätesten hier hätte ich jemanden getreten.
Mein Tipp: Unbedingt vorher telefonisch buchen und abholen lassen. Und verrate niemanden Deinen Namen. Eine gute Masche besteht darin, Dich im Bus nach Deinem Namen zu fragen, um diesen dann einem Kollegen in Jaisalmer telefonisch zu übermitteln. Am Busbahnhof erwartet Dich dann jemand, der Deinen Namen hochhält und Dich mit der Ausrede: „Das Hotel ist leider überbucht“ in ein anderes umquartiert.
Unser Chauffeur, den uns das Hotel geschickt hatte, traute sich aus diesem Grund auch nicht, das Namensschild hochzuhalten und zeigte mir versteckt einen Zettel mit unseren Vornamen. Wir schüttelten die lästige Meute ab und verfrachteten unsere Rucksäcke vom Bus in den Wagen. Und los ging die wilde Fahrt in unser Hotel.
Hostels und Hotels in Jaisalmer
Da ich nur einen Tagesausflug in die Metropole unternommen habe, fehlen leider die Erfahrungen, was eine gute Unterkunft betrifft. Am besten alle bei Agoda oder Booking.com auflisten lassen!
Hotel Mystic
Dank der Empfehlung unseres Hotelbesitzers aus Jaipur sind wir sehr gut untergekommen. Das Hotel Mystic befindet sich noch im Aufbau. Der Besitzer ist mit einer Holländerin zusammen, sodass der europäische Einfluss klar zu erkennen ist. Die Einrichtung erinnert an tausend und eine Nacht. Die Sauberkeit ist perfekt und entspricht sehr gutem deutschem Standard. Zum Preis kann ich leider nicht sagen, da die Vorbereitung und Nachbereitung der Safari im Preis inklusive war.
Dessen Besitzer weiß, was Europäer wünschen. Er war sehr unaufdringlich. Bei einem Tee auf der Dachterrasse erzählte er, was möglich wäre, schrieb alles auf einen Zettel und ließ uns in Ruhe beraten, ohne uns zu bedrängen. Wir entschieden uns für das volle Programm, was allerdings ein Fehler war und machten uns reisebereit. Einblicke zum Hotel gibt es bei Agoda.
Ausflug in die Wüste Thar
Frisch geduscht und mit Wüstengepäck ging es um 11 Uhr los. Vorher kurz noch in ein Bekleidungsgeschäft, um mir für 250 Rupien ein traditionelles langärmliges Wüstengewand zu kaufen.
Dann brachte uns der Jeep ca. 60 km in die Wüste Thar. Neben der Landstraße nach Pakistan wartete unter Palmen schon unser Guide Kalu mit zwei Kamelen auf uns. Schnell wurden die Lebensmittel auf die Kamele umgeladen, um die Reise zu beginnen.
Kalu unser Guide war schon ein wenig erschöpft. Er hatte gerade zwei Touristen zum Jeep gebracht, als der Anruf von seinem Chef kam, dass er zu den Palmen reiten und auf uns warten soll. Da saß er dann geduldig ganze 6 Stunden und wartete. Er führte uns zu Fuß, während wir nebenher ritten, zum ersten Lagerplatz für das Mittagessen, an dem unser drittes Kamel zu uns stoßen sollte.
Nach einem typischen Wüstenmahl ritten wir los. Ganze drei Stunden. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Dann kam endlich der Halt für das Abendlager. Während unser Guide die Kamele absattelte, genossen wir auf einer Düne den Sonnenuntergang.
Gerade wollten wir entspannen und dachten wir wären wirklich abseits jeder Zivilisation, da kam auch schon freudestrahlend ein Hotelangestellter mit einem Jeep um die Ecke. Leider hatten wir noch den traditionellen Tanzabend gebucht, sodass uns bei Einbruch der Dunkelheit ein Jeep abholte, um uns zu Abendverpflegung und Kultur zu bringen. Das hätten wir uns sparen sollen. Ich hätte Sternenhimmel und Kochen in der Wüste, dieser Tanz und Showeinlage mit Büfett vorgezogen.
Mein Rat: Einfach darauf verzichten.
Als der Jeep uns Stunden später zurückbrachte, hatte man uns schon zwei Betten mit warmen Decken auf einer einsamen Düne aufgestellt.
Mitten in der Wüste ein Bett unter Sternenhimmel. Wir zogen es jedoch vor, unser Moskitozelt aufzuschlagen, um in einer geschlossenen Kabine zu schlafen.
Beim Abbau unseres Zeltes stellten wir fest, dass wir in der Nacht nicht allein waren. Rund um unsere Behausung waren unzählige Spuren von Käfern, die in der Nacht unsere Wärme gesucht und auch gefunden hatten. Gut, dass wir in einer geschlossenen Kabine geschlafen haben.
Als die Sonne die ersten Dünen erreicht und uns angenehm wärmt, geht die Safari weiter. Wir steigen in den Sattel und reiten noch ganze zwei Stunden unseren Jeep, entgegen, der uns wieder in die Zivilisation bringen soll. Diese Zwei-Tages-Tour mit dem Kamel reicht für den Ungeübten völlig. Ich war ganz froh, wieder auf dem Boden zu stehen. Die Anzahl der Reitstunden hätte nicht noch mehr sein sollen.
Beim Abschied von unseren Guides fragten wir Kalu, ob er nicht mit uns in das Hotel kommen wolle, wir hätten noch ein Geschenk. Meine Begleiterin wollte ihm ein Multifunktionstool schenken, nachdem sie das klapprige Messer gesehen hatte, was für die Frühstückzubereitung herhalten musste. Kalu freute sich riesig und machte sich per Autostopp wieder auf den Weg in die Wüste.
Bummel durch Jaisalmer City
Damit war unser Tag aber nicht zu Ende. da wir abends abreisen mussten, stand ein Trip in die Innenstadt von Jaisalmer auf dem Programm. Eine kurze Dusche und dann einen Bummel zum nahegelegenen Fort. Das hatten wir gestern in unserer Euphorie verschoben.
Mittagessen im Hotel Madir Palace
Sehr zu empfehlen ist der Mittagszeit das Hotel Madir Palace. Als fünf Sterne Haus ist die Qualität hier entsprechend. Es wirkt allerdings sehr britisch und vornehm.
Unsere Rückfahrt zum Hotel war ebenso klassisch indisch. Der Fahrer nickte bei der Nennung des Hotelnamens eifrig und brachte uns an einen See. Unser Unverständnis darüber, dass wir an den genannten Ort wollten und nicht hierher verwunderte ihn.
Wir riefen unseren Hotelbesitzer an und ließen das klären. Wieder nickte der Fahrer dienstbeflissen und fuhr eilig los. Diesmal zum Hotel.
Die Bezahlung war wie vereinbart, die Extratour ging auf seine Kosten und unsere Zeit.
Den restlichen Abend verbrachten wir entspannt bis zur Abfahrt surfend und trinkend auf der Dachterrasse. Zu unserem Vergnügen bauten die Servicekräfte noch einen Beamer auf und zeigten einen Bollywoodfilm. Alles in allem eine sehr gelungene Wüstentour in Rajasthan.