Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, liegt im Südosten des Landes in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum mit einer reichen Geschichte, die bis zur Römerzeit zurückreicht. Gegründet 43 v. Chr. als Lugdunum, war Lyon einst die Hauptstadt der römischen Provinz Gallia Lugdunensis und entwickelte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt des Handels und der Verwaltung.
Die Stadt ist bekannt für ihre bedeutende Rolle in der Seidenindustrie während der Renaissance und hat sich seitdem zu einem Zentrum für Textilproduktion und -handel entwickelt. Heute ist Lyon ein führendes Zentrum für Banking, Biotechnologie, Pharmazeutik und Gastronomie. Die Stadt beherbergt viele große Unternehmen und Forschungseinrichtungen, darunter das internationale Hauptquartier der Interpol und den Europäischen Synchrotron-Strahlungsquelle.
Kulturell ist Lyon für seine gut erhaltene Altstadt bekannt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Altstadt, Vieux Lyon, zeichnet sich durch ihre engen Gassen, Renaissancegebäude und die Traboules aus, versteckte Durchgänge, die die Häuserblöcke durchziehen. Die Basilika Notre-Dame de Fourvière, die auf einem Hügel über der Stadt thront, ist ein weiteres Wahrzeichen und bietet einen spektakulären Blick über Lyon.
Lyon gilt als die kulinarische Hauptstadt Frankreichs. Die Stadt ist berühmt für ihre „Bouchons“, traditionelle Restaurants, die lokale Spezialitäten wie Quenelles, Andouillette und Coq au Vin servieren. Der Einfluss von Paul Bocuse, einem der berühmtesten Köche der Welt, hat die gastronomische Szene Lyons geprägt und verstärkt.
Neben ihrer gastronomischen Exzellenz bietet Lyon eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen und Festivals, wie das Festival of Lights (Fête des Lumières), das jedes Jahr im Dezember stattfindet und Millionen von Besuchern anzieht. Lyon hat auch eine lebendige Kunst- und Musikszene, die durch zahlreiche Museen, Theater und Konzertsäle unterstützt wird.
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Anfahrt nach Lyon
Lyon – Mit dem Zug aus Toulouse
Da ich von Westeuropa Richtung Deutschland unterwegs bin, war die beste Verbindung mit der französischen Staatsbahn. Die mich auch sehr positiv überrascht hat. Im Bahnhof sind Lounges mit kostenlosem Internet und Liegestühlen eher die Regel den die Ausnahme. Und das ohne das ich mein Ticket zeigen musste, hier kannst Du ruhig früher erscheinen und noch 2-3 Stunden in Ruhe arbeiten, bis der Zug kommt.
Lyon – Mit den Flugzeug aus Deutschland
Solltest Du einen Kurztrip planen gibt es Direktverbindungen aus München, Stuttgart, Berlin und Köln nach Lyon (LYS).
Lyon – Mit den Bus aus Deutschland
Die nicht so angenehme, aber manchmal günstigere Alternative ist der Flixbus der Lyon auch direkt ansteuert. Hier sollte es aber auf eine Nachtfahrt hinauslaufen, da je nach Stadt du zwischen 10 – 16 Stunden unterwegs bist. Kein wirkliches Vergnügen.
Hostels und Hotels in Lyon
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SLO Hostel Lyon Saxe
Das Hostel war wirklich süß. Viel aufenthaltsraum mit großen Tischen und einem kleinen Garten inklusive Hänegmatte. hier leiß es sich gut abhängen. Allerdings sind die Preise in Lyon happig, sodass ich kein Hotelzimmer nehmen wollte. Mehr als 50 EUR für ein Hostelbett waren schon Ärger genug. Schau gerne mal bei den Buchungsportalen vorbei und gewinne einen Einblick in die Preisspanne.
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Sehenswürdigkeiten in Lyon
Church of Saint Blandine
Die Church of Saint Blandine ist eine katholische Kirche im Stadtteil Perrache., Sie wurde im 19. Jahrhundert erbaut und trägt den Namen der heiligen Blandine, einer frühchristlichen Märtyrerin, die in Lyon im Jahr 177 n. Chr. ihr Leben ließ. Die Kirche wurde im neugotischen Stil errichtet und 1869 eingeweiht. Ihr Innenraum beeindruckt mit hohen Gewölben, farbenfrohen Glasfenstern und einem kunstvollen Hochaltar. Trotz mehrerer Modernisierungen hat sie ihren historischen Charme bewahrt. Sie dient heute nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als kultureller Treffpunkt mit Konzerten und Veranstaltungen.
Théâtre Gallo Romain
Das Théâtre Gallo-Romain liegt auf dem Fourvière-Hügel und zählt zu den ältesten römischen Theatern Galliens. Es wurde um 15 v. Chr. unter Kaiser Augustus erbaut und später unter Hadrian erweitert. Ursprünglich bot es Platz für rund 10.000 Zuschauer. Das Theater war Teil der antiken Stadt Lugdunum und diente als Zentrum für Theateraufführungen, Reden und öffentliche Veranstaltungen. Es wurde im 20. Jahrhundert ausgegraben und restauriert und ist heute ein bedeutendes archäologisches Denkmal. Seit 1946 ist es auch Schauplatz des Festivals „Les Nuits de Fourvière“, das Musik, Theater und Tanz vereint.
Place Bellecour
Die Place Bellecour ist der zentrale Platz Lyons und mit 62.000 m² einer der größten innerstädtischen Plätze Europas. Im Zentrum steht eine imposante Reiterstatue von Ludwig XIV., geschaffen 1825 von François-Frédéric Lemot. Sonst nichts, also reine Platzverschwendung in der Innenstadt. Der Platz hat eine bewegte Geschichte – unter der Französischen Revolution hieß er „Place de l’Égalité“. Heute ist er autofrei und umgeben von eleganten Gebäuden, Geschäften und Cafés. Von hier starten viele Stadtführungen, und auch die Touristeninformation befindet sich dort.
Théâtre des Célestins
Das Theater zählt zu den wenigen Häusern Frankreichs, die seit über 200 Jahren ununterbrochen bespielt werden. Es wurde 1792 auf dem Gelände eines ehemaligen Célestiner-Klosters errichtet und mehrfach umgebaut – zuletzt in den Jahren 2002–2005, als es umfassend modernisiert wurde. Das heutige Gebäude im italienischen Stil stammt von Architekt Gaspard André (1881) und beeindruckt mit einem prachtvollen Zuschauerraum, der Platz für rund 1.000 Zuschauer bietet. Das Theater ist bekannt für ein vielfältiges Repertoire aus klassischer und zeitgenössischer Dramatik. Regelmäßige Führungen ermöglichen Einblicke hinter die Kulissen.
Notre-Dame de Fourvière
Die Basilika thront majestätisch auf dem Fourvière-Hügel und prägt die Skyline Lyons. Sie wurde zwischen 1872 und 1884 erbaut, finanziert durch Spenden der Bevölkerung als Dank für die Verschonung der Stadt im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Die Kirche vereint byzantinische und neugotische Stilelemente und beeindruckt mit reichen Mosaiken, Glasfenstern und Marmorskulpturen. Vier markante Türme symbolisieren Tugenden: Glaube, Stärke, Gerechtigkeit und Mäßigung. Von der Terrasse bietet sich ein spektakulärer Blick über Lyon. Jährlich zieht die Basilika Millionen Pilger und Besucher an, besonders zur „Fête des Lumières“ im Dezember. Unterhalb befindet sich die ältere Kathedrale von Lyon.
Kathedrale von Lyon
Die Kathedrale Saint-Jean in Lyon, auch bekannt als Cathédrale Saint-Jean-Baptiste, ist das religiöse Herz der Stadt. Sie wurde zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert erbaut und vereint romanische und gotische Baustile. Besonders beeindruckend ist die astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert, die täglich um 12, 14, 15 und 16 Uhr bewegliche Figuren zeigt. Die Kathedrale war Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse, darunter das Konzil von Lyon im Jahr 1274 und die Krönung von Papst Johannes XXII. im 14. Jahrhundert. Ihre Fassade ist reich mit Skulpturen verziert, das Innere schlicht und würdevoll.
Die Fresken von Lyon – Kunst im öffentlichen Raum
Lyon ist berühmt für seine monumentalen Wandgemälde, die als „Murales“ oder „Fresken von Lyon“ bekannt sind. Diese Kunstwerke verwandeln graue Hausfassaden in farbenfrohe Erzählungen und spiegeln die Geschichte, Kultur und das Alltagsleben der Stadt wider. Über 100 dieser Fresken verteilen sich auf die Stadt, viele davon wurden von der Künstlergruppe CitéCréation geschaffen, die seit den 1980er-Jahren tätig ist.
Eine der bekanntesten ist die Mur des Canuts im Viertel Croix-Rousse. Sie zeigt das Leben der einstigen Seidenweber (Canuts) in verschiedenen Epochen und wurde mehrfach erweitert und aktualisiert. Ebenfalls populär ist die Fresque des Lyonnais in der Rue de la Martinière. Sie porträtiert rund 30 berühmte Persönlichkeiten aus Lyon – darunter Antoine de Saint-Exupéry, die Brüder Lumière, Paul Bocuse und die Kaiserin Joséphine – realistisch auf einem fiktiven Wohnhaus.
Die Fresken sind nicht nur dekorativ, sondern erzählen auch Geschichten: von sozialen Kämpfen, technologischem Fortschritt, kulturellem Wandel und lokaler Identität. Sie verbinden Kunst mit Stadtbild und machen Lyon zu einem Freiluftmuseum. Viele von ihnen wurden mit Trompe-l’œil-Technik realisiert, was die Illusion von Tiefe und Leben erzeugt. Die Fresken sind heute ein integraler Bestandteil des urbanen Erlebnisses in Lyon.

Fresque de bibliotheque

Fresque de cinema

Fresque des Lyonnais
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