Hanoi, was in vietnamesisch so viel wie „zwischen den Flüssen“ bedeutet, ist die älteste Hauptstadt Südostasiens und gehört auch flächenmäßig zu den größten Hauptstädten der Welt. Pack also deine Wanderschuhe ein. Das touristische Angebot konzentriert sich aber im Stadtkern. Da Hanoi mehrfach von den verschiedenen Invasoren umbenannt, trug es gerade den Namen Tongking als die Holländer kamen. Dieser Name ging dann auch in die europäische Geschichtsschreibung ein. Ein Überbleibsel ist immer noch der Golf von Tonkin im Südchinesischen Meer. (Bekannt durch den Tonkin Zwischenfall, den die Amerikaner als Aufhänger für den Vietnamkrieg nahmen). Im Gegensatz zu Saigon finde ich Hanoi gemütlich. Der Verkehr ist der Gleiche, die Straßen verstopft und laut, jedoch ist die Architektur eher im kolonialen Stil verblieben und nicht so modern wie Saigon. Man spürt die französische Besatzungsperiode, von der viel Architektur, Kaffee und Baguette übrig geblieben ist.
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Anfahrt nach Hanoi
Vom Flughafen nach Hanoi
Der Flughafen Ha Noi (HAN) liegt ca. 22 Kilometer oder 45 Autominuten außerhalb des Stadtkerns. Es gibt verschiedene Fortbewegungsmittel, aber aufgrund der Bequemlichkeit und Schnelligkeit bevorzuge ich UBER. Je nach Tageszeit sind Preise zwischen 205.000 VND – 338.000 VND an der Tagesordnung.
Fortbewegung in Hanoi
Die Innenstadt von Hanoi ist nicht besonders groß und die klassischen Sehenswürdigkeiten sehr eng beieinander. Da ist ein Fußmarsch schon möglich, sofern das Konzept „Laufen“ in eurem Sprachschatz vorkommt. Asiaten kennen und mögen dieses Konzept bekanntlich nicht. So sind auch die Bürgersteige in Hanoi, genau wie in Saigon, Ausweichbahnen der Motorräder. Oder eben Parkplätze. Taxen oder Motorroller sind allerdings genug vorhanden, wenn nicht im Übermaß. Fußgänger werden an jeder Ecke angesprochen, ob es nicht motorisiert weitergehen soll. Mein Favorit ist in Vietnam immer UberX. Es ginge aber auch mit Grab in der Stadt ganz gut.
Hostels und Hotels in Hanoi
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Splendid Star Suite Hotel
Meine Empfehlung geht klar an das Splendid Star Suite Hotel. Wir hatten das Glück einen Raum im 6. Stock zu bekommen. Leider gibt es keinen Fahrstuhl in dem Haus, aber irgendwas Unbequemes findet sich immer. Dafür wurden wir mit dem Ausblick entschädigt. Die Zimmer nach Norden raus sind auf Augenhöhe mit der St. Joseph Kathedrale. Hier gibt es mehr Bilder bei Agoda oder vom Splendid Star Grand Hotel um die Ecke bei Booking.com.
Cafe, Restaurant und CoWorking Space
Tee Haus
Das traditionelle Teehaus befindet sich in der Nähe des Literaturtempels. Von der Straße aus ist es fast nicht zu sehen. In seinem Inneren offenbar sich dann ein kleiner Schatz. In einer überdachten Baulücke befindet sich ein Zen Garten mit Liegen und kleinen Teichen in denen Zierfische schwimmen. Englisch ist nicht so die Stärke des Personals, dafür wird der Tee traditionell gereicht. Viele Touristen kommen mit ihrem Guide hierher, um mehr über die klassische Teezeremonie zu erfahren. Besonders sind mir in den drei Stunden, in denen wir dort waren, die vielen Amerikaner aufgefallen.
Tonking Coffee
Wer entspannt am Laptop arbeiten möchte, mit Blick auf Menschen und Kultur, setzt sich auf einen der Balkone rund um die St. Joseph Kathedrale. Meine Wahl fiel auf das Tonking-Café. Das Personal ist mega bemüht, die Drinks gut und das Internet schnell. Von hier aus hat man einen guten Blick auf den Vorplatz der Kathedrale und kann die Menschen beobachten.
Sehenswürdigkeiten in Hanoi
Altstadt von Hanoi
Ganz ohne Ziel lässt sich hervorragend in der Altstadt von Hanoi bummeln. Ganz in der Nähe der St. Josephs Kathedrale befindet sich das Backpacker-Viertel mit vielen kleinen Cafés und Restaurants. Wer sich nicht daran stört, zwischen parkenden Motorrollern hindurch zu schlängeln, dem sei der Trip wärmstens empfohlen.
Kathedrale St. Joseph (Nha Tho Lon)
Der Anblick ist eher ungewöhnlich, mitten in einem buddhistischen Land steht eine römisch-katholische Kirche. Die Kathedrale ist das Ebenbild von Notre Dame in Paris. Die christliche Gemeinde in Hanoi ist deutlich größer als man denkt. Hier kommen die Hauptstädter her, wenn sie ausgehen oder entspannen wollen. Um die Kirche herum hat sich eine Oase der Restaurants und Coffeeshops gebildet
Schildkrötenturm im Hoàn-Kiem-See
Der Legende nach wurde einem vietnamesischen Kriegsherren, der die chinesische Armee zurückschlagen sollte, von einer Schildkröte an diesem See ein Schwert übergeben. Der Kriegsherr besiegte die Chinesen und ruderte darauf hin auf den See, um die Schildkröte zu besuchen. Bei diesem Besuch schnappte die Schildkröte nach dem Schwert und verschwand. Der General ließ den See trockenlegen, um das großartige Schwert wiederzubeschaffen, aber die Schildkröte und das Schwert waren verschwunden. Daraufhin ließ er verlauten, dass das Schwert ihm vom Himmel nur geliehen worden war, um den Kampf zu gewinnen und jetzt zurückgegeben wurde. Der See wurde danach Ho Hoan Kiem, See des Zurückgegebenen genannt. Über eine Brücke kommt man für 30.000 VND auf die in der Mitte befindliche Jadeinsel Den Ngoc Son mit einem kleinen Tempel. Hier ist eine Riesenschildkröte ausgestopft zu bewundern.
Literaturtempel und die Nationale Universität
Der Literaturtempel befindet sich mitten in der Stadt. Auf einer größeren Verkehrsinsel stehen, eingerahmt von Mauern mehrere Gebäude und sind von außen nicht als Tempelanlage ersichtlich. Als älteste Universität Vietnams wurde die konfuzianische Tempelanlage 1070 als Schule der aristokratischen Söhne gebaut. Der Eintritt in die Anlage kostet 30.000 VND.
Ho-Chi-Minh-Museum
Wirken und Leben des großen Führers ist, wie der Name schon sagt, im Ho-Chi-Minh Museum Programm. Der Eintritt beträgt 40.000 VND. Vorsicht auf dem Vorplatz, ich wurde wieder mit der Masche „geschlossenes Museum“ angesprochen. Dabei geht es darum, den Touristen vom eigentlichen Plan abzubringen und stattdessen eine überteuerte Stadtrundfahrt anzudrehen.
Einsäulenpagode
Der Name ist Programm. Die Einsäulen-Pagode steht wie das Hexenhaus der Hexe Barbajaga (wer immer das noch kennt aus alten DEVA Verfilmungen) auf einem Bein und das mitten in einem Teich. Ähnlich einer Fahrtreppe bei Flugzeugen haben die Architekten dem Bauwerk auch noch eine Treppe spendiert, die allerdings nicht so aussieht, als gehörte sie dazu.
Ho-Chi-Minh-Mausoleum
Der große Führer lebt ewig. So oder so ähnlich ist das gedacht mit dem Mausoleum. Zum Ende des Jahres ist das Bauwerk geschlossen, da wird renoviert. Aber nicht das Bauwerk, sondern der Führer. Der Leichnam wird im November oder Dezember jährlich neu aufbereitet und konserviert, um die Strapazen der Ewigkeit besser zu verkraften.
Rund um das Bauwerk herrscht strenge Ordnung. So ist es verboten, die aufgezeichnete Bannmeile um das Mausoleum zu übertreten, jeder Verstoß wird gnadenlos mit Trillerpfeife und wilden Handbewegungen vereitelt. Ebenso ist das Kauen von Kaugummi strengstens untersagt. Schilder weisen den unbedarften Touristen darauf explizit hin.
Ich war leider nicht persönlich zu einer Audience beim Führer, werde das aber selbstverständlich nachholen und darüber berichten.
mehr Highlights in Ha Noi
- Botanischer Garten (Vuon Bach Thao)
- Zitadelle von Thang Long
- Dong-Xuan-Markt