Lalitpur (Patan) ist neben Kathmandu und Bhaktapur das dritte Königreich, das um die Anmut und die Macht im Himalaya Tal kämpfte. Während das Erdbeben von 2015 große Teile von Kathmandu in Schutt und Asche gelegt hat, ist Lalitpur (Patan) erstaunlich gut dabei weg gekommen. Hier sind entweder keine Schäden aufgetreten oder aber diese wurden deutlich schneller beseitigt als in der Hauptstadt.
Anfahrt nach Lalitpur (Patan)
Von Kathmandu nach Lalitpur mit dem Bus
Relativ einfach ist die Anreise vom Busbahnhof in Kathmandu. Diesen findest Du rechts vom Ratna Park in der Nähe des Nepal Tourism Board. Einfach den Kassierer am Bus fragen und einsteigen. Danach Google Maps an und rechtzeitig an der Station Pulchowk aussteigen. Die Fahrtkosten belaufen sich auf 15 NPR pro Person. Gezahlt wird beim Aussteigen.
Lalitpur – Anreise mit dem Motorrad-Taxi
Wenn Du die Tootle App installiert hast (Artikel Kathmandu) dann ruf Dir einfach ein Motorrad-Taxi. Der Preis ist hier selbstverständlich von Deinem persönlichen Standort abhängig. Zum Vergleich: Die Busstrecke Ratna Park-Patan Museum kostet 91 NPR, mit dem Motorradtaxi, was unter einem Euro liegt.
Hostels und Hotels in Lalitpur (Patan)
Ich selber habe in Patan nur einen Tagesausflug gemacht und hatte mein Hotel in Kathmandu.
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Sehenswürdigkeiten in Lalitpur (Patan)
Der Kern von Patan ist der Durbar Sqaure, so wie auch in den anderen Königreichen liegen hier die historischen Palast- und Verwaltungsgebäude nebeneinander. Der Eintritt beträgt, wie auf dem gleichnamigen Platz in Kathmandu 1000 NPR. Dafür ist der Eintritt in das Patan Museum gleich enthalten.
LABIM Mall
Wenn Du aus dem Bus steigst, landest Du unmittelbar in der Labim Mall. Diese ist ziemlich westlich angehaucht und für Europäer uninteressant, außer Du suchst Toiletten. Ansonsten finden sich die üblichen Marken: GEOX, Benetton usw. Vielleicht lohnt sich für Dich ein kurzer Abstecher zu World of Waffles oder Roadhouse Pizza. Beide sind sehr gut.
Ratnakar Mahavihar – Kumari von Lalitpur
Das Haus der lebenden Göttin von Patan schließt sich auf dem Weg zum Durbar Square rechts der Straße an. Die Kumari kann von Pilgern und Bittenden besucht werden. Einfach im Innenhof an der Klingel drücken und warten, ob geöffnet wird. Ein Mitglied der Familie führt Dich dann in den Zeremoniesaal in den die Göttin dann getragen wird (Ihre Füße dürfen nicht den Boden berühren) gegen eine kleine Spende wirst Du dann gesegnet. Bitte denke daran das das Fotografieren der Kumari nicht erlaubt ist.
Durbar Square Patan
Von der Straße aus geht es erstmal an den Ticketschalter. Hier kostet der Eintritt für Europäer 1000 NPR. Die Sicherheitskräfte sind da ziemlich hinterher und sprechen Dich schon auf der Straße davor an, wenn Du interessiert Fotos machst. Der komplette Square besteht eigentlich nur aus einer langen Fußgängerzone. Wir beginnen auf der rechten Seite!
Königspalast Patan
Mit dem Eintrittspreis für den Durbar Square erwirbst Du auch eine Eintrittkarte in das historische Museum von Patan. Das findest Du nördlichsten der drei Höfe, dem Keshav Narayan Chowk. Der ehemalige Königspalast beherbergt verschiedene Götterfiguren aus Holz und Metall, sowie alte Fotos. Durch den Hinterausgang kommst Du nicht nur zur Toilette, sondern auch zu einem exzellenten Café, das vom Hotel betrieben wird. Sehr guter Café, wenn auch etwas hochpreisig. (Für nepalesische Verhältnisse natürlich).
Der Palast selbst gliedert sich in drei außergewöhnliche Innenhöfen, die aber meistens nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind:
Sundari Chowk

Der südlichste und kleinste der drei Plätze ist, auch wenn ich ihn nur von Fotos kenne, vermutlich der Schönste. In der Mitte befindet sich ein Becken, das in den Boden eingelassen ist. Prunkvoll verziert und mit Steintafeln tantrischer Gottheiten geschmückt, diente dieser Wassertank, bekannt als Tusha Hiti, rituellen Waschungen. Sein Eingang befindet sich zwischen den Gottheiten Hanuman und Ganesh.

Mul Chowk
Der mittlere und größte der Innenhöfe war zu meiner Zeit ebenfalls für Besucher geschlossen. In seinem quadratischen Inneren befindet sich ein vergoldeter Schrein, der Bidya Mandir. Von hier soll es auch den Zugang zum Taleju Tempel geben, der ebenfalls nicht zugänglich war.
Degutale Tempel
Zwischen den beiden Innenhöfen und Palastabschnitten des Mul Chowk und des Narayan Chowks befindet sich noch der Degutale Tempel. Über ihn findet sich nicht besonders viel im Internet. Er wurde von Shivasimha Malla zu Ehren der Famileingottheit Degutale gebaut. Die Verehrung der Göttin Degutale entspringt einem Naturkult. Der Tempel wurde entgegen dem landläufigen Baustil mit Außentreppen als Turm errichtet. Wahrscheinlich, um den Zutritt für Außenstehende zu erschweren.
Keshav Narayan Chowk
Der nördlichste Teil des Palastes ist gleichzeitig auch der wichtigste, nicht nur das an ihm fast 60 Jahre, von 1674 bis 1734 gearbeitet wurde. Hier befindet sich auch das goldene Tor und die dazugehörigen Fenster, an dem sich der König gerne seinen Untertanen zeigte. In diesem Teil des Palastes ist heute das Museum untergebracht. In ihm befinden sich verschiedene heilige Kostbarkeiten aus der Blütezeit von Patan.
Mani Hite
Die letzte Sehenswürdigkeit auf der Palastseite (rechts der Hauptstraße) ist das „Wasserbecken der Glückseligkeit“. In dem eingelassenen Becken spenden drei krokodilartige Wesen den Bedürftigen Wasser. Die Treppe führt an den beiden Mandapas (Pavillions) vorbei, die um 1700 für die Krönungsfeierlichkeiten genutzt wurden.

Bhimsen Temple
Am Ende der Straße geht es auf der linken Seite wieder zurück zum Eingang. Hier sollte der Bhimsen Tempel stehen. Der Tempel wurde im Zuge des Erdbebens von 2015 stark zerstört und fast dem Erdboden gleichgemacht. Mir ist erst hinterher in der Recherche aufgefallen, dass hier noch ein Tempel stehen sollte. Auf den Bildern siehst Du hinter dem Shiva Tempel nur ein Baugerüst. Bhimsen, einer der großen Helden von Mahabharata, wird als der Gott der Händler und des Handels verehrt. Der Muskelmann wird auf in Skulpturen dargestellt, wie er ein Pferd hebt oder einen Elefanten unter seinem Fuß zerquetscht. Touristen war der Zugang verwehrt.
Vishvanath Shiva Tempel
Der Tempel ist wie der Name schon sagt einem der Hauptgötter (Shiva) der Hindus geweiht. Besondere Beachtung verdienen die unzähligen filigranen erotischen Holzschnitzereien an den Säulen, die den Tempel umgeben. Vor der Tür stehen zwei Elefanten mit ihren Reitern, die den Tempel bewachen, einer von ihnen zerquetscht gerade einen Menschen. Gebaut wurde das Gebäude 1627 während der Regierungszeit von Siddhi Narsingh Malla.
Krishna Mandir
Der Tempel wurde 1637 unter König Siddhinarsingh Malla gebaut und hat die Erdbeben von 2015 schadlos überstanden. Anders als die filigranen Holzbauten in Nepal, besteht der Hindu Tempel aus geschnitztem Stein. Der Tempel ist geöffnet, aber leider nur für Hindus zugänglich. Selbst Hindus ist das Fotografieren und das Tragen von Leder im Tempel untersagt. Das Innere lässt sich nur erahnen. Vor der Tür kniet das Reittier von Vishnu (einem der drei großen Hindu Götter) mit verschränkten Armen auf einer Säule.
Taleju Glocke
Die Glocke, welche als Tempelglocke wie auch Alarmglocke diente, ist die älteste aller drei Durbar Squares im Kathmandutal. Die Taleju Glocke von Patan wurde 1736 von damaligen Herrscher in Auftrag gegeben.
mehr Highlights in Lalitpur (Patan)
- Ganesh Mandir
- Hiranya Varna Mahavihar
- Zoo Kathmandu
- Sundari Chowk
- Himalayan Java Coffee
- Jawalakhel – tibetisches Viertel