Ein besonderes Highlight der Stadt ist die beeindruckende Architektur, die die verschiedenen Epochen ihrer Geschichte widerspiegelt. Besonders sehenswert ist die Gevher-Nesibe-Medrese, das erste Krankenhaus und die älteste medizinische Fakultät der Welt, die im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Das Gebäude zeugt von der fortschrittlichen medizinischen Geschichte der Stadt und ist heute ein medizinisches Museum. Auch die Festung Kayseri und die Große Moschee, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, sind beeindruckende Bauwerke, die den Einfluss der Seldschuken in der Region widerspiegeln.
Neben ihrer historischen Bedeutung ist Kayseri auch für ihre kulinarischen Köstlichkeiten berühmt. Die Stadt ist die Heimat des Pastırma, einer würzigen getrockneten Rindfleischspezialität, die oft als Vorläufer des modernen Pastramis bezeichnet wird. Auch Manti, kleine Teigtaschen gefüllt mit Fleisch und oft mit Joghurt und Knoblauch serviert, sind in Kayseri besonders beliebt und schmecken hier besonders authentisch. Für Feinschmecker ist ein kulinarischer Ausflug in die Stadt ein echtes Highlight.
Kayseri ist auch der ideale Ausgangspunkt für Touren in die atemberaubende Landschaft von Kappadokien, die für ihre einzigartigen Felsformationen und Höhlenkirchen bekannt ist. Nur eine kurze Autofahrt entfernt können Besucher die berühmten Feenkamine erkunden und an einer Ballonfahrt teilnehmen, um die faszinierende Landschaft aus der Vogelperspektive zu erleben. Der nahegelegene Erciyes-Berg ist im Winter ein beliebtes Skigebiet und zieht Wintersportler aus dem ganzen Land an.
Durch die Kombination aus reicher Geschichte, kulturellem Erbe, traditioneller Küche und malerischer Umgebung ist Kayseri ein Juwel in Zentralanatolien, das eine ganz besondere Anziehungskraft hat. Die Stadt vereint authentische türkische Traditionen mit moderner Infrastruktur und bietet Besuchern eine unvergessliche Erfahrung. Kayseri ist nicht nur ein Ort für Geschichts- und Kulturinteressierte, sondern auch ein perfektes Ziel für Naturliebhaber und Feinschmecker, die die Türkei von einer ihrer authentischsten Seiten erleben möchten.
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An – und Abreise Kayseri
Vom Busbahnhof in die City von Kayseri
Mit dem Bus in das City-Center von Kayseri
Die Entfernung von Busbahnhof in die Stadt sind knappe 9 Kilometer. Keine Strecke, die man laufen möchte. Also müssen die öffentlichen Verkehrsmittel herhalten. Bezahlt wir im Bus mit der Kreditkarte via NFC. Einfach die VISA oder MASTERCARD an den Terminal halten und schon bis Du 25 TRY los. Mein erster Busfahrer war wenig kooperativ und wollte nicht mal auf mein Google Maps schauen, der Begriff City Center oder Center ließ in ebenfalls kalt. Er machte mir mit lauter Stimme begreiflich, ich solle gefälligst seinen Bus verlassen. Ein Idiot eben. Beim nächsten Bus der anhielt, war ich besser vorbereitet. Diesmal fragte ich nach Kayseri Kalesi, die Burg in der Stadtmitte. Auch ohne die geringsten Englischkenntnisse nickte der Fahrer fleißig und zeigte auf einen Sitzplatz. Am Ende der Fahrt, kurz vor der Burg, kam er kurz hinter dem Lenkrad vor und zeigt mir an, dass er abbiegen würde und ich hier aussteigen müsste. Das waren die letzten 800 Meter bis zum Hotel. Also fast bis ins Ziel.
Mit der Tram in das City-Center von Kayseri
Bei der Straßenbahn, die ich für die Rückfahrt zum Busbahnhof nahm, war es undurchsichtiger. Hier stieg ich auch bei der Burg ein, da die Bahn direkt die Hauptstraße zum Busbahnhof fuhr und verließ das Gefährt als sie mitten auf der Hauptstraße abbog. Großer Fehler, die Bahn fährt in Schlenkern, um die größtmögliche Strecke abzubilden. Wäre ich sitzen geblieben, hätte sie mich direkt zum Bahnhof gebracht. So bin ich die letzten 3 Kilometer gelaufen. Beim nächsten Mal frage ich einfach nach der Station OTOGAR und bleibe sitzen. Bezahlt wir übrigens beim Betreten der Haltestelle am Drehkreuz mit Kreditkarte via NFC Chip.
Hostels und Hotels in Kayseri
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Talaslioglu Hotel
Zentral gelegenes Hotel direkt am Basar. Von hier as geht es fußläufig durch die Stadt und zu Starbucks. Englisch ist hier nicht angesagt, dafür Hände und Füße. Das Zimmer war sauber, die Dusche heiß, das Wi-Fi ganz ok. Es ließ sich aushalten. Die Nichtraucherzimmer sind alle im 5. Stock. Rauchen ist in der Türkei voll angesagt. Das wissen auch die alten Tapeten, die den alten Rauch Stück für Stück abgeben. Ich habe mir einen Lufterfrischer gekauft, dann ging es. Mehr bei Agoda oder Booking.com
Sehenswürdigkeiten in Kayseri
Cumhuriyet Meydanı
Der Cumhuriyet Meydanı, auch bekannt als „Platz der Republik“, ist das zentrale Herzstück der Stadt. Umgeben von bedeutenden historischen und kulturellen Gebäuden, darunter die Kayseri-Burg und die Große Moschee (Ulu Cami), ist der Platz ein beliebter Treffpunkt und Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen und Feste. Der Cumhuriyet Meydanı ist bekannt für seine symbolträchtige Statue von Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, die das Engagement der Stadt für republikanische Werte und den türkischen Nationalstolz verkörpert.
Starbucks
Mein liebster Arbeitsort in der Stadt ist das Starbuck am Wyndham Hotel. Die Preise sind überraschend günstig für einen Starbucks. Coffeeshop in dieser Aufmachung kosten in der Türkei deutlich mehr. also hatte ich jetzt mein Office gefunden. Leider gibt es keinen Matcha Latte, dafür musste der Chai Latte herhalten. ansonsten gibt es angenehmes Publikum und sehr gutes WLAN. Das obere Stockwerk ist werktags so gut wie leer, hier lassen sich gut Zoom Calls abhalten.
Old Bazaar
Nochmal schnell shoppen, bevor es weitergeht, ist auf dem Basar problemlos möglich. Hier wimmelt es vor Markenartikeln wie Schuhe, Handtaschen und Sportbekleidung bekannter Labels. Ralph Lauren, Boss, BodyArmour und Nike, um nur einige zu nennen. Natürlich alle getürkt und für wenige Euros zu haben. Handeln ist hier natürlich Pflichtprogramm, der Preis sollte sich immer halbieren lassen, sonst hast Du was falsch gemacht.
Kayseri Castle
Die Festung ist ein historisches Bauwerk, das seine Ursprünge im römischen Reich hat. Die Burg wurde ursprünglich im 3. Jahrhundert unter römischer Herrschaft erbaut und diente als Verteidigungsanlage. Im Laufe der Zeit wurde sie von verschiedenen Kulturen, darunter Byzantiner, Seldschuken und Osmanen, erweitert und modifiziert, was zu ihrem einzigartigen architektonischen Mix führte. Besonders während der seldschukischen Ära im 13. Jahrhundert erhielt sie durch Sultan Alaeddin Keykubad umfangreiche Erweiterungen und wurde zu einer strategischen Militärbasis ausgebaut. Hier findet sich auch das archäologische Museum.
Kayseri Arkeoloji Müzesi
Das Archäologische Museum ist ein bedeutendes Haus für anatolische Archäologie und Geschichte. Gegründet 1969, beherbergt das Museum eine umfangreiche Sammlung, die auf die Zeit der Hethiter (ca. 2000 v. Chr.) zurückgeht. Besonders bekannt sind die Funde aus Kültepe, dem antiken Kanesh, einer der ältesten Handelsstädte Anatoliens und eine wichtige assyrische Karawanenstation. Die Sammlung umfasst Tafeln mit Keilschrifttexten, die frühe Handelsverträge und soziale Strukturen dokumentieren. Eintritt sind 150 TRY.
Kayseri Clock Tower
Der Uhrenturm als markantes historisches Wahrzeichen, wurde 1906 unter Sultan Abdülhamid II., während der osmanischen Herrschaft erbaut. Zu dieser Zeit entstanden zahlreiche Uhrtürme im Osmanischen Reich, um moderne Zeitanzeigen in Städten zu etablieren und westliche Elemente einzuführen. Der 10 Meter hohe Turm besteht aus lokalem Basaltstein und zeichnet sich durch seine rechteckige Form und das harmonische Zusammenspiel osmanischer und westlicher Architekturelemente aus. Die Uhr selbst wurde aus Europa importiert und galt als Symbol für den Fortschritt und die Moderne.
Seljuk Civilization Museum
Das Museum der Seldschukischen Zivilisation, widmet sich der seldschukischen Epoche Anatoliens vom 11. bis 13. Jahrhundert. Es ist im restaurierten Madrasa-Gebäude der Çifte Medrese untergebracht, das 1206 von der seldschukischen Prinzessin Gevher Nesibe als medizinische Schule und Krankenhaus gegründet wurde. Das Museum präsentiert eine umfangreiche Sammlung seldschukischer Artefakte, die leider alle auf Türkisch erklärt werden. generell sind die Ausstellungsstücke mau, das Gebäude ist aber eine Besichtigung wert. Die Architektur, besonders der Anbau mit dem Hamam ist sehr beeindruckend. Alles für 15 TRY.
The National Struggle Museum
Das Museum in der ehemaligen Kayseri High School, einer der ältesten Schulen der Region, würdigt den Beitrag der lokalen Bevölkerung zum Türkischen Unabhängigkeitskrieg (1919–1923). Viele Schüler dieser Schule verließen damals den Unterricht, um sich dem Kampf für die nationale Unabhängigkeit anzuschließen. Zahlreiche dieser jungen Freiwilligen kehrten nie zurück, was dem Ort eine besondere historische Bedeutung verleiht. Das Museum zeigt Schulausstattung, persönliche Gegenstände, Uniformen, Briefe und Fotografien dieser jungen Kämpfer sowie Dokumentationen über die regionalen Milizen, die gegen Besatzungsmächte kämpften. Ebenfalls 15 TRY Eintritt.
Mezarlık (Friedhof)
Der Mezarlık nahe dem Döner Kümbet ist ein historischer Friedhof, der bedeutende Persönlichkeiten aus der seldschukischen und osmanischen Zeit beherbergt. Der Friedhof enthält Grabstätten und verzierte Grabsteine, die das reiche kulturelle Erbe und die islamische Begräbnistradition der Region widerspiegeln. Typisch für seldschukische Friedhöfe sind die aufwendigen Steinmetzarbeiten und Inschriften, die das Andenken an die Verstorbenen ehren. Heute relativ zerfallen liegt die Fläche gleich neben der Hauptstraße ohne Umzäunung oder Mauer. Von würdevoll würde ich da weniger sprechen.
Döner Dome
Der Döner Kümbet, auch bekannt als das “Drehende Mausoleum,” ist ein bedeutendes seldschukisches Mausoleum und wurde im 13. Jahrhundert für Prinzessin Şah Cihan, eine Angehörige der seldschukischen Herrscherfamilie, erbaut. Der Name “Döner” (drehend) bezieht sich auf die achteckige Form und die kunstvoll gearbeiteten Verzierungen, die dem Bauwerk eine dynamische Ästhetik verleihen. Die Konstruktion des Mausoleums aus lokalem Stein zeigt meisterhafte seldschukische Steinmetzkunst mit reichhaltigen floralen und geometrischen Mustern sowie Inschriften in arabischer Schrift.
Emir Ali Kümbeti
Nicht weit davon liegt der Emir Ali Kümbeti, ein seldschukisches Mausoleum aus dem 13. Jahrhundert. Es wurde zu Ehren von Emir Ali, einem seldschukischen Kommandanten, erbaut, der sich durch seine militärischen Dienste auszeichnete. Das Mausoleum hat eine achteckige Grundform und zeichnet sich ebenfalls durch aufwändige Steinmetzarbeiten und florale Ornamente aus. Besonders auffallend ist die konische Dachstruktur, die das Kümbet hoch und elegant wirken lässt. Die kunstvollen arabischen Inschriften auf dem Bauwerk ehren das Leben und die Verdienste von Emir Ali.
Roman Tomb
Mitten in der City steht das “Roman Tomb”, ein seltenes Beispiel römischer Grabarchitektur in der Region. Es stammt vermutlich aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. Die Grabstätte zeugt von der römischen Präsenz und dem kulturellen Einfluss in Kappadokien während der römischen Herrschaft. Es besteht aus massivem Stein und zeigt die typische Bauweise römischer Grabstätten mit einer rechteckigen Struktur und teilweise erhaltenen Verzierungen. . In dieser Epoche war Kayseri (damals Caesarea) ein wichtiges Handels- und Verwaltungszentrum im Römischen Reich.
mehr Highlights außerhalb von Kayseri
- Karatay Han
- Lake Tuzla
- Seljuk Civilization Museum