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35 Jahre habe ich in Berlin gelebt und noch heute ist es neben Bangkok einer meiner beliebtesten Orte auf dieser Welt. Berlin ist sehr vielseitig und hat für jeden Geschmack das richtige Viertel. Mitte für den Kosmopoliten, Charlottenburg für den Snob und Prenzlauer Berg für den Dorftrottel mit Großstadtallüren und Laktoseintoleranz. Das Nachtleben ist legendär, die Auswahl der Clubs atemberaubend. In den nächsten Jahren werde ich versuchen in den Sommermonaten, während ich mich in Berlin aufhalte, meine alte Heimat aus den Augen eines Touristen zu sehen. Dinge und Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder der Fernsehturm gehören für die Bewohner dieser Stadt eher zum Alltag als zu spektakulären Dingen. Aus diesem Grund kennen die Zugezogenen aus dem Rest von Deutschland die Hauptstadt meist besser als ihre langjährigen und treuen Bewohner. Also entsteht hier eine Mischung aus meinem Berlin und Orten aus dem Reiseführerprogramm. Wer Lust hat, kann mich gerne ergänzen oder sein Kommentar dazu abgeben.

Meine Empfehlung für diesen Trip, der Lonely Planet Berlin.

Anfahrt nach Berlin

Alle Wege führen nach Berlin, egal für welchen Geldbeutel.

Berlin mit dem Bus

Neben Flixbus fahren auch andere Busunternehmen die Hauptstadt an. Da sind manchmal echte Kracher dabei. Das billigste, was ich mal gesehen hatte, waren 6,99 EUR für die Strecke Hamburg – Berlin. Also einmal Hauptstadt statt eines Döners. Achtung bei der Endhaltestelle: manchmal geht es direkt zum Flughafen, wer lieber in die Stadt will, sollte diese Station meiden. Hier wäre der ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) Südkreuz oder Alexanderplatz besser geeignet.

Berlin mit der Bahn

Auch bei der Bahn gibt es durch die Größe der Stadt mehrere Optionen. Wieder zu nehmen sind Südkreuz, Spandau, aber auch der neue Hauptbahnhof. Lieber vorher die Gegend vom Hotel auschecken, sonst kann es innerorts auch nochmal zwei Stunden bis zum Quartier dauern.

Berlin mit dem Flugzeug

Die schnellste, wenn nicht immer die bequemste Art. Durch die Politik und sehr unlogischen Entscheidungen wurden in der Hauptstadt von den drei Flughäfen einfach mal zwei geschlossen. Was übrig blieb, war der Ausbau von Schönefeld, heute besser als BER bekannt. Das ganze Bashing vermeide ich hier lieber und halte mit meiner Meinung hinter dem Berg, das Missmanagement wurde schon reichlich durch die Medien getrieben. Allein dass ein Hauptstadtflughafen einer der Industrienationen, keine Business Lounge hat, ist peinlich. Nur mal so, das kleine Chiang Mai (CNX) in Thailand hat vier davon. Achtung, ganz wichtig: Die Verkehrsbetriebe haben in weiser Voraussicht die S-Bahn Station aus dem AB-Ticket genommen. ES GILT ABC. Also bitte den teuersten Tarif einkaufen, sonst fährst Du schwarz.

Hostels und Hotels in Berlin

Von den 1752 Hotels, die in der Hauptstadt gelistet sind, gibt es ein paar Highlights, in den ich aber nicht übernachte, weil ich bei meinen Besuchen in Berlin grundsätzlich bei Freunden wohne, die sich darum reißen mich aufzunehmen. Das hat man davon, wenn man 40 Jahre in der gleichen Stadt lebt. Sieh Dir einfach die Empfehlungen auf Agoda oder Booking.com an und entscheide selber!

Berlin - Kurfürstendamm Motel ONE

Motel One am Zoo

Direkt gegenüber und fast zeitgleich hat das Motel One eröffnet. Die moderne Fassade ist deutlich fotogener als das Waldorf. Preislich spielt das Hotel in einer anderen Liga, allerdings sind der Service und die Inneneinrichtung exquisit. Das Motel One legt großen Wert auf Design und Ästhetik. Das Hotel präsentiert ein einzigartiges und trendiges Designkonzept, das moderne Kunst, stilvolle Möbel und auffällige Farbakzente kombiniert. Eine der Besonderheiten ist die Dachterrasse des Hotels, die einen atemberaubenden Blick über die Stadt bietet. Hier kannst Du nach dem Sightseeing entspannen und Deinen Blick auf Berlin genießen.

Berlin - Kurfürstendamm Hotel Waldorf Astoria

Waldorf Astoria

Das Waldorf Astoria ist das renommierteste Luxushotel in der City West. Eröffnet m Jahr 2012  befindet es sich im belebten Stadtteil Charlottenburg, unweit des berühmten Kurfürstendamms. Es verfügt über 232 luxuriöse Zimmer und Suiten, die mit modernster Ausstattung und erstklassigen Annehmlichkeiten ausgestattet sind. Der frühere Schmuddel-Look der Gegend inklusive Sex-Kinos und Jungen-Strich ist durch den Neubau komplett verschwunden und hat billigem Kommerz wie einem Primark Platz gemacht.

Sehenswürdigkeiten in Berlin

Berlin – City West

Berlin - Kurfürstendamm

KuDamm Berlin

Der Kurfürstendamm, wie die Prachtstraße der City West offiziell heißt, beginnt nicht, wie auch viele Berliner annehmen, am Wittenbergplatz mit dem KaDeWe, sondern erst mit der Gedächtniskirche und besitzt auch keine Hausnummer 1. Von hier geht es dann, an den Nobelmarken der Welt, auf einen extra breiten Gehsteig Richtung Villenviertel. Interessant ist der KuDamm für Touristen nur bis zum Olivaer Platz, danach kommen mehr Wohnviertel und weniger Sightseeing.

Berlin - Kurfürstendamm Cafe Kranzler

Cafe Kranzler

1825 eröffnete Friedrichstraße / Unter den Linden die Konditorei Kranzler und war, durch eine Laune des Königs, das einzige Café in welchem die Gäste draußen auf der Straße sitzen konnten. Von hier aus wurde im Radio durch den Chefsprecher das neue Jahr eingeleitet. Diese Filiale wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die heutige Café Kranzler ist die 1932 eröffnete Zweigfiliale der Konditorei am Kurfürstendamm. Die folgenden Jahre ging die Berliner Institution durch verschiedene Hände und wurde immer wieder umgebaut. Heute gehört sie der Berliner Kaffeerösterei „The Barn“. Nie geändert hat sich die rot-weiße Markise des denkmalgeschützten Hauses.

Berlin - Wafflebrothers

Wafflebrothers

Die beiden Brüder haben in der Kantstraße einen Laden auf die Beine gestellt, der seinesgleichen sucht. Ich esse weltweit Waffeln, aber die Brothers sind mir die Liebsten. Neben der Waffel gibt es die Auswahl über Aufstrich, Früchte, Sweets, Topping bis hin zu Sahne oder Eis. Dazu Kaffee, Softdrinks oder ein Chai Latte von David Rio. Ein mega Angebot, was ich bei jedem Berlinbesuch gerne annehme. Ich hatte auch noch keinen Gast, der nach dem Essen meine Begeisterung nicht geteilt hätte. Unbedingt probieren.

Berlin - Bahnhof Zoo

Bahnhof Zoo

Bekannt für seinen Jungen-Strich und die Bahnhofsmission, hat der Bahnhof Zoo eine dunkle Vergangenheit. Mit Bau des 5 Sterne Hotels Waldorf Astoria hat sich auch die Umgebung des Bahnhofs drastisch geändert. Die gegenüberliegende Unterführung mit Sexläden und Pornokino wurde abgerissen, sodass sich jetzt 12bis 14-jährige Teenager bei Primart dem Konsumrausch zwischen Plastikklamotten hingeben können. Auch sonst wurde die Umgebung aufgehübscht und Stricher und Bettler größtenteils verbannt. Was übrigbleibt, ist eine heile, neue Konsumwelt ohne Charakter.

Berlin - Bikini Haus

Bikini Berlin

Das Bikinihaus oder wie es früher hieß, das „Zentrum am Zoo“ beherbergte in der Nachkriegszeit mehr als 60 Modefirmen, die in einem hässlichen Nachkriegbau residierten. Durch die mittlere durchlässige Etage war das Gebäude zweigeteilt wie ein Bikini. 2014 wurde der Komplex komplett saniert und es entstand eine der innovativsten Shoppingmalls mit modularen Pop-up Boxen, die von jungen Designern temporär angemietet werden können, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Hier lohnt es sich am mittleren Fenster mit Blick auf das Affengehege vom Zoo einen Kaffee zu trinken.

Berlin - Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Die Kirche wurde 1892 – 1895 von Franz Schwechten, wie übrigens auch der Anhalter Bahnhof (den größten in Europa) gebaute. Schutzpatron war das letzte deutsche Kaiserpaar. Während eines britischen Bombardements in der Nacht vom 22. bis 23. November 1943 geriet die Kirche in Brand und das Hauptschiff mit dem Turm stürzte ein. Nach dem Krieg hatten es dann die Alliierten mit dem Wiederaufbau nicht so eilig, da die Kirche den alten Nationalstolz symbolisierte und so ließen sie die Ruine verfallen. Heute ist der übriggebliebene Turm ein Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.

Berlin - Kurfürstendamm Europacenter

Europa Center

Das Europa Center ist tot. Was 1965 als Antwort auf den Mauerbau entstand und die Ausdehnung der beengten Stadt nach oben und zum amerikanischen Konsum ausdrücken sollte, ist in die Jahre gekommen. Das Kino mit einer der weltweit größten Leinwände ist einer Elektronikkette gewichen, die Flure auf denen sich täglich 20.000 bis 40.000 Menschen tummelten sind verwaist. Das Center, Sinnbild der City West, ist nur noch ein Schatten seiner Vergangenheit.

Berlin - Kurfürstendamm KaDeWe

KaDeWe – Kaufhaus des Westens

Am Ende der Taunzienstraße (nicht des KuDamms) steht das Kaufhaus des Westens, was nach Definition eigentlich ein Warenhaus ist. In seine 6 Etage lassen sich Stunden verbringen. Gerade seine Lebensmittelabteilung ist die größten Europas, hier gibt es alles was das Herz begehrt. Wer Luxusmarken mag, wird in den Shop in Shop Stores glücklich. Seit mehr als 100 Jahren kauft im KaDeWe die High Society der Stadt ein.

Berlin - Restaurant MiNa

Restaurant MiNa

Ganz neu am oberen KuDamm kurz vor Halensee ist das asiatische Restaurant MiNa. Vietnamesische Küche, gemischt mit Sushi und Udon Nudeln. Wirklich alles lecker und instagramable serviert. Gutes Essen, freundlicher Service und eine Location zum Verlieben. Trotz der ungünstigen Lage in einer Nebenstraße und null Parkplätzen wird das MiNa schon allein von den Anwohnern gut besucht. Vielleicht vorher anrufen und reservieren.

Berlin Tiergarten - Siegessäule

Siegessäule (Goldelse)

Die beste Aussicht über den Tiergarten hast Du unbestritten von der Siegessäule am großen Stern. Nach 258 Stufen landest Du direkt auf der Plattform unter der vergoldeten Siegesgöttin Victoria. Die Nationalsozialisten beim Umbau der Reichshauptstadt das Denkmal versetzt und eine vierte Etage aufgestockt, um die Höhe den umliegenden Bäumen anzupassen. Ursprünglich waren die Ringe für jeden gewonnenen Krieg mit den vergoldeten Kanonen der jeweiligen Schlachten geschmückt. Und blieben bis heute der Zerstörung durch neue Generationen verschont.

Berlin - Tempelhofer Feld

Tempelhofer Feld

Nach Schließung des Innenstadtflughafens Tempelhof im Jahre 2008 sollte das Gelände ursprünglich für Gewerbe- und Wohnungsbau genutzt werden, wurde aber schließlich nach starkem Protest in einen Park verwandelt. Heute ist das Tempelhofer Feld mit 355 Hektar eine der größten Erholungsflächen in der Innenstadt. Seine Blütezeit erreichte er in den 1930er Jahren als größter Flughafen Europas sowie in seiner entscheidenden Rolle bei der Versorgung Berlin im Kalten Krieg durch die alliierte Luftbrücke. Das Gebäude ist neben dem wahnwitzigen „Haus des Volkes“ in Bukarest nur einen Müh kleiner und damit das zweitgrößte Gebäude Europas.

Berlin - Rundfunk Berlin Brandenburg / Dachlounge Studio 14

rbb – Studio 14

Der Rundfunk Berlin Brandenburg leistet sich neben Skandalen und Vetternwirtschaft auch eine wirklich großartige Dachlounge. Wie der Name schon sagt, befindet sich die Terrasse im 14. Stock des Sendegebäudes und ist über einen separaten Fahrstuhl zu erreichen. Vorher gerne mal anrufen und reservieren, da es teilweise brechend voll werden kann und der Sender auch manchmal für Liveaufzeichnungen spontan die Dachlounge sperrt. Die Preise sind gehobener Natur, die Cocktails sehr lecker und die Aussicht zum Sonnenuntergang gigantisch. 

 

Berlin - Rundfunk Berlin Brandenburg / Sandmännchen

rbb – Sandmännchen

Wahrscheinlich nur den Älteren bekannt, bietet sich vor dem rbb Hauptgebäude ein gutes Fotomotiv. Das Sandmännchen war eine beliebte Figur im DDR-Fernsehen, die Generationen von Kindern über viele Jahre begleitet hat. Die kleine Sandmännchen-Figur erzählte den Kindern jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte, bevor sie schlafen gingen. Erstmals 1959 im DDR-Fernsehen ausgestrahlt, avancierte er schnell zu einer der bekanntesten und beliebtesten Figuren im Kinderprogramm. Die Idee dahinter war, den Kindern einen ruhigen und entspannenden Abschluss des Tages zu bieten und sie auf sanfte Weise ins Bett zu schicken.

Berlin – Mitte

Berlin - Reichstag

Reichstag

Der Reichstag ist heute Sitz des Deutschen Bundestages. Es ist ein bedeutendes politisches und kulturelles Wahrzeichen für Deutschland das eng mit der Entwicklung der deutschen Demokratie verbunden ist. Erbaut zwischen 1884 und 1894 war er 1871-1918 Sitz des gesetzgebenden Organs des Kaiserreichs. Das Gebäude wurde von Paul Wallot entworfen und ist bekannt für seine auffällige neoklassizistische Architektur, mit der berühmten Glaskuppel als markantem Merkmal. Die Kuppel bietet Besuchern eine spektakuläre Aussicht auf Berlin und symbolisiert die Transparenz und Offenheit der deutschen Politik. Das berühmte Käfer-Restaurant befindet sich ebenfalls in der Kuppel

Berlin - Brandenburger Tor

Brandenburger Tor

Das Wahrzeichen ist das einzige noch erhaltene Stadttor der Berliner Zollmauer. Eröffnet unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. diente es als Zollamt und Durchgangsstraße auf dem Weg nach Brandenburg an der Havel. Das eigentliche Brandenburger Tor steht in Potsdam (Brandenburg) und erfährt nicht die Aufmerksamkeit seines Berliner Bruders. Die Architektur des Triumphbogens ist angelegt an das Eingangstor der Akropolis in Athen und sollte ein neues goldenes Zeitalter ankündigen.

Berlin - East Side Gallery

Eastside Gallery

Die Open-Air-Galerie in Berlin ist der längste verbleibende Abschnitt der Berliner Mauer. Es ist auch das größte verbleibende Monument des Kalten Krieges und ein Symbol für die Teilung der Stadt Berlin während der Periode von 1961 bis 1989. Die Galerie besteht aus über 100 Gemälden und Wandbildern internationaler Künstler, die 1990 kurz nach dem Fall der Mauer auf der Ostseite der Mauer gemalt wurden. Die Wandbilder zeigen eine Vielfalt an Themen, einschließlich Frieden, Freiheit, Liebe und Einheit, und gelten als bedeutende politische Kunstwerke. 

Berlin - Holocaust Mahnmal

Holocaust Mahnmal

Der offizielle Name lautet Denkmal für die ermordeten Juden Europas und ist den jüdischen Opfern des Holocaust gewidmet. Als wenn es nicht auch reichlich andere Opfer gab! Eröffnet im Jahr 2005 steht es nahe dem Brandenburger Tor und der US Botschaft. Das Mahnmal besteht aus einer 19.000 Quadratmeter großen Fläche, die mit 2.711 Beton „Stelen“ bebaut wurde. Architektonisch eine Augenweide lässt es sich mittendrin doch super spazieren und fotgrafieren. Nervig ist allein der Wachdienst, der die Besucher gängelt und maßregelt. Inklusive ist ein unterirdisches Informationszentrum mit Ausstellungen über den Holocaust.

Berlin Alexanderplatz - Weltzeituhr

Weltzeituhr

Das technische Kunstwerk wurde 1969 von der damaligen Stadtverwaltung von Ostberlin in Auftrag gegeben und sollte die Weltoffenheit der DDR zeigen. Es zeigt neben den 24 Zeitzonen auch die Jahreszeiten, sowie die Sonnenwende und Tagundnachtgleiche an. Damals mehr als dekoratives Element auf dem Alexanderplatz gedacht, ist es heute eine gute Erinnerung für Fernreisende zu schauen, wie spät es zu Hause ist und vielleicht bei gegebener Zeit dort auch gleich anzurufen.

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