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Odessa, die Hafenstadt am Schwarzen Meer, gilt als das Urlaubsziel vieler Ukrainer. Gesprochen wird jedoch Russisch mit ukrainischem Dialekt. Das Nachtleben ist ergiebig, für Europäer sind die Lebenshaltungskosten günstig und das WLAN ist schnell. Der Stadtkern ist ziemlich klein und gleich einer Flanier Zone, hier wird am Abend gezeigt, was Mann hat. Zwischen der Oper und der Potemkinschen Treppe herrscht in der Dämmerung Hochkonjunktur.

Für Singles ist es wichtig zu wissen, dass Odessa eine der höchsten HIV Infektionsraten in Europa hat und weltweit zu den Städten gehört, in denen sich AIDS am schnellsten ausbreitet. Also Safety First!

Wir lebten hier in einem Penthouse mit 6 Personen, das wir über Airbnb gebucht hatten. Tagsüber ging es an den Pool, der direkt an den Strand mündete, nachts auf die Flaniermeile oder in das pralle Nachtleben. Es gibt wirklich schlimmeres.  Danke an Christoph Heuermann dafür.

Informationen über Einreisebedingungen, Visum, Geld abheben findest Du unter Reisevorbereitungen Ukraine

Hostels und Hotels in Odessa

Als ich das erste Mal 2016 mit einer Digital Nomaden Reisegruppe unter Christoph Heuermann hier ankam, war für die Unterkunft schon gesorgt. Wir lebten zu 6 in einem Penthouse nahe dem Otrada Beach, welchen ich Dir wärmstens ans Herz legen kann. Der zweite Besuch 2021 war dann deutlich näher m Stadtkern, um jeden Abend auch zeitnah in das Nachtleben einzutauchen, ohne jedes Mal den UBER bemühen zu müssen. Am besten mal selber bei Agoda oder Booking.com schauen!

Odessa - Hotel Baron Suites

Baron Suites

Sehr citynah und sauber sind die Baron Suites. Das Beste ist der kostenlose Abholservice direkt vom Flughafen. Die Zimmer sind leise (zum Hof raus), das Internet ist ok und die Besitzerin Sara ist jederzeit über WhatsApp zu erreichen, falls es Fragen gibt. Trotz sommerlicher Temperaturen ließ sie uns frisch gereinigte Bettdecken für den Fall der Fälle zukommen. Bilder und Buchung auf Agoda oder Booking.com

Odessa - Hotel ART Suites

ART Suites near Deribasovskaya

Schwer zu finden, wer die Appartments nicht kennt. (Vorderhaus links) Der ehemalige Puff ist nicht nur preiswert und sehr sauber, er ist ebenfalls sehr citynah und ruhig. Bettdecken gab es auch Nachfrage und mit dem Preis von 21 EUR die Nacht für das Doppelzimmer kannst Du einfach nichts falsch machen. Direkt vor der Tür reihen sich junge, hippe Coffee Shops aneinander. Mehr dazu bei Agoda oder Booking.com.

Odessa - Hotel Mezzanine

Mezzanine

Auch sehr citynah und vor allem sehr stylisch lädt das Mezzanine seine Gäste ein. Das Personal ist schlecht gelaunt und wenig serviceorientiert, was sich deutlich in der Weigerung Englisch zu sprechen ausdrückt. Nach mehreren versuchen mit dem Google Translater haben die Damen dann keinen Bock mehr und reden fließend Englisch. Das Hotel durch die Lage auf dem Hinterhof sehr leise und liebevoll eingerichtet. Der Zimmerpreis ist mit 34 Euro pro Nacht und Doppelzimmer wirklich sehr erschwinglich und durchaus angemessen. Mehr zum Hotel bei Booking.com und Agoda.

Odessa - Hotel Asiya

Asiya

Wer es lieber gemütlich und ländlich haben will, dem sei das Asiya etwa 12 Kilometer außerhalb empfohlen. Das Haus hat auf seinem Grundstück eine Hängematte und eine kleine Sitzecke im Garten, in der dem es sich gut arbeiten lässt. Leider ist das Wi-Fi manchmal sehr schwankend. Das Hotel ist super sauber und das Personal auf Zack. Hier gibt es Informationen auf Agoda oder Booking.com

Sehenswürdigkeiten in Odessa

Odessa - Opernhaus

Opernhaus von Odessa

Die Oper im Zentrum ist ein beeindruckendes Gebäude. Hier sollte der Spaziergang, eher das Flanieren beginnen. Laufrichtung Rathaus geht es in den Park zu der Potemkin Treppe. Vor der Oper, genauer gesagt am Springbrunnen, versammeln sich die Pärchen und jungen Frauen, um sich zu verabreden oder (2016) Pokemon Go zu spielen.

Odessa - Rathaus

Rathaus von Odessa

Die Uhr des Rathauses spielt alle halbe Stunde die Melodie „Odessa, meine Stadt“. Gleich nebenan findet man die alte Kanone eines im Krimkrieg gesunkenen englischen Schiffes. Dieses Wahrzeichen machten sich 2016 auch die Separatisten zunutze, die an diesem Ort eine Dauerausstellung des Aufstandes und Umsturzes der Ukraine betreiben. Mittlerweile ist hier wieder Ruhe eingekehrt.

Odessa - Restaurant Dvor 12

Restaurant Dvor 12

Abgefahrenes Restaurant, fußläufig zur Potemkinsche Treppe. Hier trifft sich die Jugend auf dem Hinterhof, um mexikanisch zu essen. Bei schummrigen, rotem Licht wird hier nach Sonnenuntergang zu Technikbeats mit Live-DJ gut abgehangen. Ich finde hier nicht nur das Servicepersonal ziemlich interessant, auch die Speisekarte ist sensationell. Junges, hippes must go.

Odessa - Skulptur " Die Frau des Seemanns"

Statue „Frau des Seemanns“

In der Verlängerung der Potemkinschen Treppe geht es gleich auf die neue Mole des See- und Frachthafens von Odessa, auf der sich auch das Hotel Odessa befindet, welches früher zur Kempinski Gruppe gehörte. Von hier legen die Speedboote Richtung Otrada Beach ab. Allerdings nicht zum Transport, sondern nur als Sauftour. Einmal hin- und zurück. 2001 wurde die Anlegestelle mit zwei Skulpturen geschmückt. Eine davon ist die „Frau des Seemanns“ von Alexander Tokarev.

Odessa - Statur von goldenen Kind

Statue „Das goldene Kind“

Die zweite Skulptur im Seehafen von Odessa ist das „Goldene Kind“ von Ernst Neizvestny. Der Bildhauer, der zu seinen Lebzeiten unzählige Werke schuf, errichte die Skulptur gleich am Anfang der Mole. Leider ist über den Hergang des Schaffens und dessen Bedeutung für den Künstler nichts im Netz zu finden.

Odessa - Privoz Market

Privoz Market (Привоз)

Das Herzstück der Stadt ist nicht wie von vielen behauptet die Potemkinsche Treppe, sondern der 8 Hektar große Marktplatz zwischen Busbahnhof und Eisenbahnterminal. Wer den Privoz nicht gesehen hat, hat Odessa nie gesehen. Mehr als 6000 Verkäufer bieten auf dem einstigen Fruchtmarkt heute alle Arten von Waren feil. Neben Schuhen und Taschen gibt es Werkzeuge, Zubehör und Waren des täglichen Bedarfs. Ein buntes, nicht zu beschreibenden Treiben.

Odessa - Schriftzug

Schriftzug „Odessa“

Auf dem Weg zum Hauptbahnhof gibt es noch die Gelegenheit für einen kurzen Schnappschuss, um der übrigen Welt zu zeigen, wo Du Dich gerade aufhältst. Wie jede Stadt, die was auf sich hält, hat auch Odessa einen Selfie Point für die Touristen eingerichtet. Ganz in der Nähe befindet sich auch meine Café-Kette des Vertrauens, das „Merry Berry“.

Odessa - Fortress Hadzhibey

Fortress Hadzhibey (Фортеця Хаджибей)

Glaubt man den Forschern, ist es bisher keinem klar, wie genau der Name ausgesprochen oder geschrieben wird. Klar ist, dass sich seit der ersten Erwähnung der Festung im Jahre 1413 unzählige Herrscher dieses Bollwerkes angenommen und damit Odessa verteidigt haben. Zu besichtigen sind dessen Überrest im Taras Schewtschenko Park nahe der Skate Pipe.

Odessa - Skatepark

Skate Park

Gleich nach der Fortress Hadzhibey auf dem Weg zum Langeron Arch findet sich eine nette Zerstreuung, wenn Du schreiende Kinder und aufgeschürfte Knie magst. Gegenüber dem Zentralstadion versuchen die Kleinen mit Rollern, Rollschuhen und Skateboard sich gegenseitig umzubringen. Ein lustiger Zeitvertreib, bei dem Du gut sehen kannst, wie ukrainische Erziehung funktioniert. Keine Knieschützer, keine ermahnenden Worte der Eltern.

Odessa - Steve Jobs

Steve Jobs Monument

Zum Gedenken an den Vordenker von Apple erbaute Cryil Maksimenko, ein Künstler aus Odessa, das Mahnmal. Bestehend aus Schrauben, Kugellagern und anderen Kleinteilen aus Fahrrädern, Motorrädern und Autos schweißte er eine Hand, welches das Apple Logo in sich trägt.

Odessa - Stambulskii Park

Stambulskii Park (Стамбульский Парк)

Ab dem Rathaus zieht sich dann dieser bezaubernde Park bis zur Potemkin Treppe. Angereichert von Künstler, Musikern, Geschicklichkeitsspielen und verliebten Pärchen, wandert man in der Abenddämmerung gemütlich durch diese Kulisse. Nehmt Zeit mit, der Platz lädt zum Verweilen ein.

Odessa - Potemkin Stairs

Potemkinsche Treppe (Потьомкінські сходи)

Das Wahrzeichen, auf das alle in Odessa stolz sind, ist die Potemkinsche Treppe. Eine lange Reihe von Stufen und Plateaus, die direkt zum Hafen führen und von dessen Scheitelpunkt man einen fantastischen Ausblick hat. Die Treppe ist zu jeder Tageszeit überfüllt mit Ukrainern und Touristen, die sich auf den ersten Stufen fotografieren lassen und dafür posieren. Hier sollte man sich die Zeit nehmen und verweilen, um die Stimmung ganz auf sich wirken zu lassen.

Odessa - Standseilbahn

Standseilbahn (Одесский фуникулер)

Gleich neben der Treppe oben und unten befindet sich das Schalterhäuschen der Standseilbahn. Wer also die Treppe heruntergelaufen ist und keine Lust auf körperliche Ertüchtigung hat, kann die zahnradgetriebenen Kabinen nehmen, welche die trägen Menschen wieder nach oben fahren.

Odessa - Katharina die Große

Denkmal Katharina II

Von der Treppe Richtung Innenstadt begegnet man, an noblen Italienern vorbei, dem Denkmal von Katharina der Zweiten, auch der Großen genannt. Geboren als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst wurde sie im Juli 1762 Kaiserin von Russland. In der Hand hält sie den Erlass zur Gründung der Stadt Odessa im Jahre 1794 und des dazugehörigen Hafens am Schwarzen Meer.

Odessa - Domus Solis

Domus Solis (door of the sun)

Eines der beliebten Instagram Motive findet sich unweit des Delfinariums direkt am Strand. Das Kunstwerk einer Tür, die sich zum Meer hin öffnet, lockt Heerscharen von Menschen an, sodass Du Dich an sonnigen Tagen anstellen musst, um ein Foto davon zu machen.

Odessa - Herz

Herz für die Verliebten von Odessa

Die Sitte von Verliebten, Schlösser an irgendwelche Gitter zu schließen und den Schlüssel wegzuwerfen, hat sich bis in die Ukraine rumgesprochen. Und während die Kölner das am Geländer Ihrer Rheinbrücken praktizieren, hat die Stadtverwaltung von Odessa dafür gleich das richtige Gegenstück gebaut. An dem herzförmigen Objekt ist jetzt schon kein Platz mehr, vielleicht findest Du aber noch etwas Platz, um Deine Gefühle hier zu verewigen.

Odessa - Food Market

Odessa Food Market (Одеський ринок їжі)

Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, was Du essen willst, ist hier der rechte Platz für Einfallslose. Im Food Market gibt es verschiedene Stände von italienischer, mexikanischer, japanischer, vietnamesischer Küche, die nur die Aufgabe haben Dich zu inspirieren. Selbst wenn ich keinen Hunger habe, wird es dann doch eine Kleinigkeit. Nebenbei ist auch die Architektur atemberaubend. Ein gemütlicher Abend wartet auch Dich.

Odessa - Hexenhaus

Hexenhaus

Das Gebäude ist nur einen Katzensprung von der berühmten Treppe entfernt und eine der Merkwürdigkeiten der Stadt. Durch seine nach hinten geneigte Seitenfassade sieht das Haus in einem bestimmten Blickwinkel wie eine flache Wand aus. Die Gardinen und Blumenkästen auf den Balkonen lassen aber auf eine menschliche Behausung schließen und bei näherem Hinsehen entpuppt sich die flache Wand wirklich als vollständiges 200 Jahre altes Wohnhaus. Ein schöner visueller Trick des Architekten.

Odessa - Langeron Arch

Langeron Arch (Ланжеронівська арка)

Graf Louis Alexander Andre de Lanzheron, einer der ersten Bürgermeister von Odessa, pflegte seine privaten Partys auf seiner Datscha am Meer auszuleben. Hier traf sich das Who’s who der damaligen Zeit. 1830 wurde dabei der Torbogen als Zugang zum Meer errichtet. Langeron vererbte, nach seinem Tod, seine Villa der Stadt unter der Bedingung den dazugehörigen Strand der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit ist der Langeron Beach der älteste öffentliche Strand Odessas.

Odessa - Seilbahn

Standseilbahn Odessa

Wenn Du gerne Horrorfilme schaust oder Dein Leben einem Bungee Seil anvertraust, dann ist auch die Standseilbahn Dein Freund. Die rustikale Technik befördert Dich von Langeron Beach mehrere hundert Meter aufwärts ins Stadtzentrum. Über den Baumwipfeln geht es quietschend und wackelnd dem Ziel entgegen, wobei es nicht so sicher ist, ob Du lebend ankommst. Ich bin selten so vielen Tode wie in dieser Gondel gestorben. Das nächste Mal nehme ich die Treppe.

Odessa - Dolphins

Dolphins

Leider habe ich über die lustigen Delphine hinter dem Hauptbahnhof nichts zu Künstler oder Entstehung gefunden. Als Fotomotive eignen sie sich aber auf jeden Fall. Auf dem Weg zum Privoz Market läufst Du direkt an ihnen vorbei. Im Park gibt es noch ein Merry Berry, meine bevorzugte Coffee House Kette in Odessa.

Odessa - Kolonnaden

Kolonnade

Die Kolonnaden sind ein guter Aussichtspunkt über den Hafen. Direkt am Ende des Stambulskii Parks hast Du hier die Möglichkeit an einem Kiosk einen guten Latte Macchiato zu kaufen und die Aussicht zu genießen. Leider findet sich im Internet keine Geschichte zu diesem Bauwerk, solltest Du was wissen schreib es bitte ein die Kommentare.

Essen, Chillen und Nightlife in Odessa

Odessa - Restaurant Skopeli

Restaurant Skopeli

Neben dem Delphinarium, etwas von Strand weg, lässt es sich im Skopeli und dessen Restaurant Veranda gut aushalten. Leichte Jazzmusik, live präsentiert, in den Abendstunden zu gut zubereiteten Fleisch und leichten Cocktails, können eine gute Einstimmung auf den restlichen Abend sein.

Odessa - Buddha Beach

Buddha Beach

Etwas abseits der Flaniermeile im Norden findet sich der Otrada Beach. Eine offene Anlage mit Pool in der Mitte, an der es sich hervorragend Essen und Trinken lässt. Etwas abseits im Schatten kann man ungestört von Pool und Kindern seiner Arbeit nachgehen.

Club Ibiza Beach

Ziemlich dekadent geht es im Club Ibiza zu. Aufgebrezelte Ukrainerinnen, die sich gerne als Beiwerk ihrer Männer zeigen und gekonnt auf den hohen Schuhen durch die Gegend tanzen. Mit 150 UAH Eintritt für Europäer ein Schnäppchen. Ab 4000 UAH gibt es dann das VIP Paket mit extra Lounge zum Trinken und Mädels einladen.

Besonderheiten

Vorsicht bei neuen Freunden. Uns sprach ein Amerikaner auf Deutsch im Supermarkt an, als wir etwas zum Trinken suchten. Ein paar Brocken von jeder Sprache nannte er sein Eigen. Steven war ein cooler Typ und lud uns ein, am nächsten Tag eine Englischstunde mit netten Frauen und neuen Freunden zu besuchen. Wir verabredeten uns an der Oper und tauschten Nummern aus. Das Ende der Geschichte: Die Englischstunden waren ein Bekehrungsversuch der örtlichen Mormonen Gemeinde in deren Räumlichkeiten. So um die zwanzig Leute redeten über die schönsten Orte auf der Welt, in denen sie gewesen waren und danach stand zur Diskussion, warum Gott diese herrlichen Orte erschaffen hatte. Ich war angepisst von der manipulativen Art der Veranstaltung und blieb nur, weil die anderen von uns offensichtlich an der Diskussion Spaß hatten.

Reiseziele in der Ukraine

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