Eines der bekanntesten Wahrzeichen von Vrindavan ist der Banke Bihari Temple, ein bedeutender Hindu-Tempel, der dem Gott Krishna gewidmet ist. Der Tempel ist bekannt für seine prächtige Architektur und seine spirituelle Atmosphäre und zieht jedes Jahr Tausende von Pilgern an.
In Vrindavan gibt es auch viele heilige Teiche, darunter der Kaliya Kund, der als der Teich bekannt ist, in dem Krishna einst den bösen Seeungeheuer Kaliya besiegte. Besucher können diesen Teich besuchen und seine spirituelle Bedeutung erleben.
Neben den spirituellen Sehenswürdigkeiten bietet Vrindavan auch eine reiche Kunst- und Handwerksszene, darunter traditionelle Holzschnitzereien und Handgemalte Bilder. Es gibt auch viele Geschäfte, in denen Touristen lokale Kunsthandwerke und Andenken kaufen können.
Insgesamt ist Vrindavan ein wichtiger spiritueller Ort für Hindus und ein Muss für jeden Reisenden, der sich für die spirituelle Geschichte und Kultur Indiens interessiert. Es bietet eine einzigartige Gelegenheit, die spirituelle Atmosphäre einer traditionellen Hindu-Stadt zu erleben und einen tiefen Einblick in die religiösen Praktiken und Bräuche Indiens zu gewinnen.
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Anfahrt nach Vrindavan
Wir müssen nochmal in die Stadt, um im großen Tourist Office ein Ticket zu bekommen. Nur der Ausdruck reiche nicht. Es sei schließlich nur Papier. Auch der Einwand, dass es sich um einen bezahlten und bestätigten Ausdruck handelt, förderte nur ein lapidares „not my Problem“ hervor.
Also sind wir in höchster Eile, mit 30 kg Gepäck auf dem Rücken zum nächsten Taxi. Verhandeln mit dem Taxifahrer ging aus Zeitgründen nicht. Also kurz dem Fahrer 400 Rupien (ca. 6 EUR) in die Hand gedrückt und auf zum Connaught Place. Unterwegs erzählt uns der Taxifahrer, dass der 06.00 Uhr Zug gestrichen wurde, aber es fahren ja heute noch zwei Züge nach Mathura / Vrindavan.
Am Connaught Place kam dann das große Erstaunen. Warum sollten unsere Tickets nicht gültig sein? Sie sind doch mit Visa bezahlt und von India Railway bestätigt (confirmed). Auch von einem gestrichenen Zug wisse man nichts. Es ist alles in Ordnung, wir sollen doch schnell zum Bahnhof fahren. Alle restlichen Züge wären hoffnungslos ausgebucht. Also schnell zurück zum Bahnhof. Voller Stress sind wir also zurück zum Bahnhof um in letzter Minuten den 06.00 Uhr Zug zu nutzen.
Die Moral von der Geschichte:
400 Rupien in den Sand gesetzt und fast den Zug verpasst, nur weil wir dem erst besten, wirklich gut gekleideten, Bahnhofsmanager geglaubt haben. Das sollte aber nicht die letzte Verlade an diesem Tag sein.
Im Zug hatten wir die höchste Klasse gebucht. Das bedeutet Essen wie im Flugzeug.
Als wir aus dem Zug aussteigen wollten, stellt sich der Schaffner quer, wir müssen noch das Essen bezahlen. Auf unsere Aussage, dass es im Ticketpreis enthalten wäre, schüttelte er beharrlich den Kopf und hielt die Hand auf. 50 Rupien! So einfach lassen sich Touristen abziehen. Wir verbuchen das als Eingewöhnungsphase!
Schnell aus dem Bahnhof an den aufdringlichen Tuk Tuk-Fahrern vorbei. Jedoch nicht ohne mehrere im Vorbeigehen zu fragen, was die Fahrt nach Vrindavan kostet. Die Preisstaffel reicht von 200 bis 600 Rupien. Unser Fahrer versichert uns, dass er das Ziel, die Sandipani Muni School kenne. Natürlich war dem nicht so, aber bei einem Festpreis (ja wir haben in Delhi aus dem Taxidesaster gelernt) haben wir ihn suchen lassen und tatsächlich hat er sich durchgefragt.
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Unsere Tage in Vrindavan
Hier in der Schule trifft man die Ärmsten der Armen. Glücklicherweise ist das durch die Schuluniformen, welche die Schule ausgibt, nicht zu sehen. Die Stimmung ist eine ganz andere. Ich habe selten so viele wohlerzogene und glückliche Kinder gesehen, die liebevoll miteinander umgehen.
Am nächsten Tag
Aufwachen in einem sauberen Ashram ist in Indien wirklich das Größte.
Damit wir pünktlich zum Morgenappell in der Schule kommen, mussten wir uns beeilen. Pünktlich wie alle Inder stand auch schon die Fahrrad-Rikscha vor der Tür, die wir beim Wachmann den Abend zuvor geordert hatten. Eindringlich beschwor er den Fahrer uns nicht zu bescheißen, da wir Gäste der Schule waren. Food for Life (der Träger der Schule) kümmert sich wirklich rührend um seine Sponsoren.
Wir kamen genau richtig zum Appell. Ca. 500 Kinder standen in Reih und Glied vor einer Bühne und bemalten sich gegenseitig die Stirn mit dem Kriegersymbol. Das Kriegersymbol verleiht dem Träger Kraft und Stärke. Als sie damit fertig waren, schmetterten sie aus voller Kehle die indische Nationalhymne und wanderten in die Klassenräume. Aber nicht in Trauben- oder Wolkenform, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Nein, jede Kinderschlange ging sauber und geordnet nacheinander in die Klasse. Ohne Geschrei und Gerenne.
Was für eine Disziplin. Da war ich echt erstaunt.
Während des Unterrichts hatten wir Zeit, um uns Vrindavan näher anzuschauen. Mit unserem Begleiter Radha Madhava heuerten wir eine Motorradrikscha für 400 INR (Rupien) und lernten die wichtigsten Tempel kennen.
Jagadguru Kripalu Parishat Prem Mandir
Wer schon immer ein Filmstar sein wollte, kommt in Indien auf seine Kosten.
Eine Gruppe von Studenten fotografierte uns heimlich. Auf die Aufforderung sich mit uns ablichten zu lassen brach der Damm, wir wurden herumgereicht wie Brad und Angelina. Jeder wollte mit uns auf das Foto, jeder uns anfassen. Zurückhaltung ist nicht die Art der Inder, wenn man es zulässt. Es gilt als schick, einem Europäer die Hand zu geben, auch als Frau. Im Inneren des Tempels angekommen, herrscht ein sehr angenehmes Klima.
Wichtig zu wissen: Im Tempel kann der „Altar“ meistens umgangen werden. Es ist ein Zeichen des Respektes, eine Ehrenrunde (links herum) zu drehen.
Madan Mohan Temple
Vorsicht bei der Zufahrt und dem Gang zum Bauwerk, hier herrschen die Affen.
Schuhe werden auf der Straße ausgezogen und sollten von jemand bewacht werden. Sonnenbrillen gehören in die Hosentasche oder in den Rucksack. In unserem Fall fand sich jemand am Tempeleingang, der für 5 Rupie hauptberuflich den Wächter spielte. Ein kurzer Rundgang um den Tempel genügt, um sich ein Bild vom Bauwerk zu machen.
Kesi Ghat
Und schon ging es weiter zum Kesi Ghat. Diese Badestellen der Maharadschas sind legendär. Und da Vrindavan an einem Fluss (Yamuna) liegt, finden sich auch Badestellen.
Während wir am Ghat entlang spazierten, sahen wir wie ein Mann Milch in den Fluss schüttete. Radha Madhava erklärte uns, dass Milch (Krishna war übrigens Kuhhirt) gerne den Göttern geopfert würde und dass im Fluss die Göttin Yamuna wohne.
Nach dieser Tour kehrten wir in die Schule zurück. Zeit zum Mittagessen.
Natürlich aßen wir in der Schule mit den Kindern.
Inmitten von kleinen Indern wurden wir neugierig beäugt, wie wir mit den Händen versuchten, das Reisgericht in den Mund zu schieben. Mein Sitznachbar, ein kleiner 5-Jähriger korrigierte meine Handhaltung und nahm mich in Beschlag.
Schule macht selbst bei Zusehen müde und so gingen wir in den wohlverdienten Mittagsschlaf, um am Nachmittag bei der Essensausgabe der Slumkids zu helfen. Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht das Privileg hatten, zur Schule zu gehen. Der Umgang war hier wesentlich rauer, aber ebenso herzlich.
Auf den Spuren Krishnas – der Pilgerweg
Zu den Pflichten eines guten Hindus gehört nämlich die Umrundung der Stadt Vrindavan auf den Spuren von Krishna. Als Gast habe ich mir die Freiheit herausgenommen, meine Schuhe dabei anzubehalten. Die extremeren Jünger Krishnas umrunden die Stadt liegend. dabei wird im Liegen ein Stein als Markierung über dem Kopf angebracht, dann aufstehen, bis zum Stein laufen und wieder hinlegen und die Stirn auf den Boden. Somit kommt der Gläubige bei jedem Hinlegen nur eine Körperlänge voran. Ein sehr mühseliger Akt der Fortbewegung.
Eine andere Art der spirituellen Verwirklichung ist ein Künstler, der sein Symbol auf jede Hauswand entlang des Pilgerweges malt. da er das schon seit Jahren macht, ist er in der Gegend bekannt wie ein bunter Hund. Jeder hat so seine Art, seinen Glauben auszudrücken.
Sandipani Muni School – Essen der Witwen
Mit der Aufgabe, die jungen Lehrerinnen bei der Essensausgabe zu unterstützen, haben wir auch fast den halben Tag verbracht. Und immer stellte sich das Gefühl ein, nie eine Stunde sinnvoller verbracht zu haben.
Kurz vor unserer Abfahrt nach Varanasi sind wir noch schnell in ein Internet Café gehuscht, um die neuesten Tickets für die Weiterreise zu drucken. Für alle, die Gelder für das nächste Ziel benötigen: Im ISCON Tempel steht ein ATM-Geld-Automat.
Wie immer natürlich nur große Scheine, also schnell jemanden finden, der wechseln kann, bevor es wieder Ärger mit Taxifahrern und Straßenhändlern gibt, die prinzipiell nicht wechseln können und wollen.