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Jaipur, die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan in Indien, ist ein Muss für jeden Reisenden, der sich für Geschichte, Kultur und Architektur interessiert. Bekannt als die „Pink City“ aufgrund der rosa Farbe der Gebäude, die im 19. Jahrhundert von Maharaja Sawai Ram Singh II angeordnet wurden, um den Besuch des britischen Königs zu feiern, ist Jaipur ein lebendiges Beispiel für die architektonische Pracht Indiens.

Eines der bekanntesten Sehenswürdig­keiten in Jaipur ist das Amber Fort, ein beeindruckendes Kastell aus dem 16. Jahrhundert, das auf einem Hügel über der Stadt thront. Besucher können auf Pferden oder Elefanten hinaufreiten und das Innere des Forts erkunden, das mit prächtigen Wandmalereien, Marmor­säulen und Teppichen geschmückt ist.

Jaipur ist auch bekannt für seine bunt bemalten Tempel, darunter der Govind Devji Temple, ein heiliger Hindu-Tempel, der dem Gott Krishna gewidmet ist, und der Birla Temple, ein moderner Hindu-Tempel, der aus weißem Marmor erbaut wurde.

Zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten bietet Jaipur auch eine reiche Kunst- und Handwerksszene.

Informationen über Visum, Einreise­bedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Indien

Agra nach Jaipur 

Früh aufstehen ist bei unserer Art von Urlaub an der Tagesordnung. Um 05.00 Uhr ging es dann auch schon wieder in den Tag.
Jedes Hotel hat seine persönlichen Taxi­fahrer, die bis zu einem Drittel an das Hotel abgeben müssen. Aber wer will schon um 06.00 Uhr bei reservierten Zugtickets ein Taxi suchen.

Erste Überraschung, Agra hat mehr als einen Bahnhof. Natürlich fuhren wir zum Falschen. Also neues Taxi, neues Glück.
Und Jackpot, dann doch den richtigen Zug bekommen. Und auch gleich war unser Sitzplatz besetzt. Das klärte jedoch der Blockwart der indischen Züge, der Schaffner. Der scheuchte auch in einer sehr dominanten Art unsere Platzbesetzer von dannen.

Hostels und Hotels in Jaipur

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Das ganze Elend vom Morgen war aber um 12.30 Uhr vergessen, als wir in Jaipur ein­liefen. Ohne Plan, was denn so geht. Also same procedure as every day. Ab ins Tourist-Office am Bahnhof. Die Herr­schaften sind Staatsbedienstete, nur nicht versuchen für eine gute Beratung ein Trinkgeld zu geben.

Hier liegt eine Liste der vom Staat empfohlenen Hotels aus.
Ebenso kann man im Office die offiziellen Tagestouren buchen. 300 INR pro Person sind da schon ok. Mal sehen, was uns er­wartet. Wir hatten hier einen sehr enga­gierten und kompetenten Ansprech­partner.

Eine Hotelempfehlung war das Moon Light Palace für 850 INR. Er organisierte auch den Transfer zum Hotel, gab uns das Nummernschild unseres Chauffeurs und schickte uns vor die Tür. Hier erwartete uns Abdul, der sich nebenberuflich als Cityguide verdiente. Während der Fahrt erzählte er uns von den Sehenswürdig­keiten, die er uns zeigen könnte. Wir fanden 600 INR für den Tag im klima­tisierten Auto ok und verabredeten uns nach dem Einchecken mit ihm.
Dass die Empfehlung für das Moon Light Palace wirklich Gold wert war, konnten wir sogleich feststellen. Schöne Zimmer, aufmerksamer Concierge und Wäsche­service. Endlich mussten wir unsere Klamotten nicht mehr im Bad waschen, um sie über Nacht zu trocknen. Schnell die Rücksäcke abwerfen und losging der Trip durch Jaipur. Mehr zum Moon Light Palace bei Agoda und Booking.com

Als Erstes brauchten wir Tickets für die Weiterreise nach Jaisalmer.
Um flexibel zu sein, hatten wir nur bis Jaipur gebucht. Jetzt kam die böse Überraschung. Alle Plätze waren restlos vergeben. Wir landeten auf der Warteliste ganz weit unten. Da wir noch ein Ticket von Ranthambore nach Mumbai hatten, waren wir unter Zeitdruck. Da musste eine Lösung her. Abdul versprach, sich darum zu kümmern. Aber jetzt kam zuerst der Besuch der Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Rajasthan.

Sehenswürdigkeiten in Jaipur

Jaipur  - Gatore Ki Chhatriyan

Gatore Ki Chhatriyan

Etwas außerhalb von Jaipur befindet sich Gaitore Ki Chhatriyan, das königliche Krematoriumsgelände der Kachwaha, eines Rajputenclans, der in der Region herrschte. Der Ort wurde im 18. Jahr­hundert angelegt. Die Scheingräber der Herrscher sind über die gesamte Anlage verstreut, der wie eine Mischung aus geschrumpften Freiluftpalästen und verzierten Türmen aussieht. Die Bauwerke markieren die Stellen, an denen frühere Herrscher eingeäschert wurden und enthalten keine sterblichen Überreste. Touristen verirren sich hierher eher selten, was die Tour sehr entspannt macht.

Jaipur - Pink City

Pink City

Als nächstes kam die Durchfahrt durch die Pink City, wie die Innenstadt von Jaipur genannt wird. Zu Ehren eines Besuches von Kronprinz Albert Eduard, wurden 1876 die Häuser in der Farbe der Gastlichkeit (rosa) gestrichen. Die rosaroten Anstriche geben gerade bei Sonnenuntergang eine herrliche Kulisse.

Jaipur  - Elefanten Camp

Elephant Village

Neben der rosa Farbe ist Jaipur besonders für seine Elefantentouren bekannt. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen und Elefanten sehen. Zu unserer Enttäuschung wird im Oktober, bedingt durch heilige Feste, dieses Spektakel nicht angeboten.

Abdul wusste aber Rat und hatte natürlich in „seiner“ Stadt Beziehungen, die er nutzte.
So fuhren wir nach Elefant-Ville einem Dorf, in dem die Elefanten mit ihrem Besitzer leben. Jede Familie hatte dort ein Haus mit einem angrenzenden Zimmer, in dem ein oder mehrere Elefanten lebten. Hier durften wir beim Baden zusehen!!

Kaffeefahrt zur Textilfabrik

Natürlich kam zum Schluss auch die unvermeidliche Kaffeefahrt, indem uns Abdul fragte, ob wir Interesse haben einen Freund in einer Textildruckerei zu besuchen, in der schwierige Muster per Handdruck gefertigt werden. Wir stimmten zu und landeten in einer Manufaktur mit 15-minütiger Führung und anschlies­sendem Verkaufsgespräch. Ich war ziemlich bockig, dass mir schon wieder Lebens- und Urlaubszeit gestohlen wurde, um etwas zu verkaufen. Aber leider auch inkonsequent. Immer auf der Suche nach schönen Hemden ließ ich mir seine Stoffe zeigen.

Der Verkäufer legte einen deutlich intelligenteren Verhandlungsstil an den Tag, als ich bisher gewohnt war. Das Argument, ich könne kaufen, weil seine Preise die niedrigsten wären, ließ er sein. Stattdessen übernahm er das volle Risiko. Der Deal war, er fertigt drei Hemden nach meinen Vorgaben, die er innerhalb von 24 Stunden in mein Hotel liefert. Ohne An­zahlung! Gefällt oder passt mir die Ware nicht, kommt der Deal nicht zustande. Ich hatte beschlossen, bei Maßschneidern keine Vorkasse mehr zu bezahlen.

Bustour in Jaipur

08.30 Uhr sind wir am Tourist Office, nur nicht den Bus für die Stadtrundfahrt verpassen, der für 09.00 Uhr angekündigt ist. In Indien kann immer alles anders laufen als geplant. Aber das indische Gouvernement hatte alles fest in der Hand. Der Busfahrer winkt uns gleich in den Bus und setzt uns in die erste Reihe. Und los geht die wilde Touri-Tour.

Jaipur  - Birla Lakshmi Tempel

Birla Lakshmi Narayan

Erster Halt mit einer halben Stunde Aufenthalt ist der Birla Lakshmi Narayan Tempel, hell und leuchtend, ganz aus weißem Marmor steht er wieder für die beeindruckenden Tempelbauten in Indien.

Die Schuhe sollte man gleich im Bus lassen und barfuß zum Eingang gehen. Unser Versuch, die Schuhe vor dem Tempel auszuziehen und mit in den Rucksack zu stecken, scheiterte an dem Türsteher, der konsequent den Kopf schüttelte.

Jaipur  - Palast der Winde (Hawa Mahal)

Hawa Mahal (Palast der Winde)

Wieder im Bus fuhren wir durch die Pink City (Innenstadt) zum Palast der Winde (Hawa Mahal). Das Gebäude ist Teil des riesigen Stadtpalasts der einstigen Maharadschas. Die einzige Aufgabe dieses fünfstöckigen Bauwerkes war das Verstecken der Haremsdamen vor der Öffentlichkeit. Durch die 953 schmuckvoll angebrachten Fenster waren sie in der Lage, die Umzüge und das Alltagsleben auf der Straße zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Der Luftzug, der durch die Öffnungen streift, verdankt das Haus seinen Namen.

Jaipur  - Sternwarte (Jantar Mantar)

Jantar Matar (Sternwarte)

Die Sternwarte in Jaipur beherbergt 14 Instrumente, die eigens für die astro­nomischen Berechnungen gebaut wurden. So zur Bestimmung der Zeit und zur Beobachtung von Planetenbahnen. Die Sonnenuhr Samrat Jantar ist in der Lage, die genaue Zeit mit nur einer Abweichung von 2 Sekunden anzuzeigen. Neben Jaipur gibt es noch 4 gleichwertige Sternwarten in Indien.

Jaipur  - Preisschild

Government Store

Schließlich landeten wir auch bei dieser offiziellen Tour bei einem Government Store. Die Waren waren wie immer, wenn Touristen im Spiel sind, völlig überteuert.

Aber was will man von einer Regierung erwarten, die Touristen den 5 bis 7-fachen Preis abknöpft? Faire Preise in den Läden?

Wir schlenderten kurz durch den Laden und warteten dann draußen auf die Abfahrt zum nächsten Ziel, welches unser Herz auch wieder erfreute.

Jaipur  - Vrindavan Park

Vrindavan Park

Der Vrindavan Garden, ein wirklich schöner Park, den man vom gegenüber­liegenden Tempel besten beobachten kann. Lang hat man dafür aber nicht Zeit, der Bus wartet nicht und wir hatten noch Fort Amber vor uns.

Jaipur  - Amber Fort

Amber Fort

Das Fort liegt wie üblich auf einem Berg, den es zu erklimmen gilt. In der Haupt­saison ist das stilecht mit Elefanten zu bewerkstelligen. Zu unserer Zeit fuhren nur ein paar veraltete Jeeps auf den Hügel. Aber besser als laufen. In einen Jeep passen 7 Passagiere, die sich die Fahrt teilen. Wir unterhielten uns während der Fahrt mit einem indischen Architekten, der dann auch als Ältester das Einsammeln des Fahrpreises übernahm. Das schütze uns vor unberechtigten Forderungen seitens der Fahrer. Hier bezahlten wir 40 INR pro Person, wobei der Architekt darauf achtete, dass niemand benach­teiligt wurde. Fort Amber ist wirklich sehr schön und der Busbegleiter erzählte auf Englisch reichliche Geschichten zu der Sehenswürdigkeit.

Jaipur  - Jal Mahal (Wasserpalast)

Jal Mahal (Wasserpalast)

Auf dem Rückweg zum Bahnhof stoppten wir noch kurz beim Wasserpalast (Jal Mahal), um bei untergehender Sonne die letzten Aufnahmen zu machen. Der fünf­stöckige Palast wurde 1699 am Ufer des Sees von Maharadscha Jai Singh II ange­legt. Er steht in einer Vertiefung, die vier der fünf Stockwerke in der Regenzeit unter Wasser setzt. Durch den Staudamm steht der Palast aber jetzt ganzjährig in der Mitte des Sees und ist nur mit dem Boot zu erreichen, allerdings nicht für Touristen. Das private Gebäude ist nicht begehbar.

Abfahrt nach Jaisalmer

Gegen 18.30 erreichte die Tagestour das Ende. Voller Nervosität hetzen wir dann zum Hotel, um noch mit dem Schneider zu reden und unsere Rucksäcke zu schnappen.

Der Hotelbesitzer hatte, als wir ihm sagten, wir müssen auf jeden Fall nach Jaisalmer einen Überlandbus für uns gebucht. Das war die einzige Alternative zum Zug.

Als wir ankamen, wartete der Schneidergehilfe schon ungeduldig auf mich. Und es hatte sich gelohnt, die Hemden saßen wirklich gut. Eine kleine Delle am Gesäß war zu verschmerzen, da diese beim Anzug nicht zu sehen war und bei einer Jeans nicht ins Gewicht fiel. Der Bote wollte dann selbstbewusst die 5400 INR plus einen saftigen Aufschlag für den Hausservice, der vorher nicht verhandelt war. Ich erklärte ihm ebenso selbstbe­wusst, dass ich ihm das Trinkgeld gerne gegeben hätte, es aufgrund seiner Unverschämtheit jetzt aber ausfällt. Sichtbar missgelaunt zog er von davon. Auch unsere Wäsche, die wir in den Wäscheservice gegeben hatten, war sauber und gebügelt zur Stelle.

Der Chef fährt uns persönlich zum Bus. Wer weiß, ob wir den Richtigen finden? Und er hatte recht, viele Busse und nur die Einheimischen blicken durch.

Kurz vor Abfahrt erreichen wir den Bus und wollen unser Gepäck in den Laderaum legen. Und auch hier hält wieder ein Kofferboy die Hand für 40 INR auf und weigert sich das Gepäck zu verladen. Der Hotelbesitzer weist ihn auf Hindi zurecht und schickt ihn weg. Bloß nichts bezahlen, das ist inklusive. Wir haben die letzte, weil teuerste Schlafkabine gebucht, die sonst keiner kauft. Wir sind halt die reichen Europäer.

Also steigen wir ins Schlaffach und genießen die Reise nach Jaisalmer.

Reiseziele in Indien

Jaisalmer- Reisebericht
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