Das wohl bekannteste Wahrzeichen ist das Schloss Sanssouci, das „preußische Versailles“. Mit seinen Weinbergterrassen und den barocken Gärten gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und vermittelt noch heute den Geist der Aufklärung. Nicht minder beeindruckend ist das Neue Palais, ein prachtvolles Barockschloss, das die Macht und den Glanz Preußens widerspiegelt.
Doch Potsdam hat weit mehr zu bieten: Die historische Altstadt lädt mit ihren restaurierten Bürgerhäusern, kleinen Cafés und Boutiquen zum Bummeln ein. Besonders charmant ist das Holländische Viertel, ein Ensemble aus roten Backsteinhäusern, das im 18. Jahrhundert für niederländische Handwerker errichtet wurde.
Auch die Vielfalt der Gärten und Parks macht Potsdam einzigartig. Der weitläufige Park Babelsberg begeistert mit englischen Landschaftsgärten und einem romantischen Schloss direkt am Wasser. Die Glienicker Brücke, einst Schauplatz spektakulärer Agentenaustausche im Kalten Krieg, verbindet Potsdam mit Berlin und erzählt ein Stück jüngerer Geschichte.
Kulturell punktet die Stadt zudem mit dem Filmmuseum und den Filmstudios Babelsberg, den ältesten großen Filmstudios der Welt, die noch heute als Produktionsort internationaler Blockbuster dienen.
Potsdam vereint auf besondere Weise preußische Pracht, historische Architektur und lebendige Kultur. Wer die Stadt besucht, begibt sich auf eine Reise durch Jahrhunderte europäischer Geschichte – eingebettet in eine idyllische Flusslandschaft.
Informationen über Visum, Einreisebedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Deutschland
Von Berlin nach Potsdam
Mit der S-Bahn nach Potsdam
Direkt nach Potsdam gibt es bestimmt viele Wege, in meinem Fall geht es aber mit Freunden immer von Berlin in die Hauptstadt von Brandenburg. Achtung: Potsdam ist C Gebiet, also immer die ABC Fahrkarte zum Potsdamer Hauptbahnhof kaufen.
Sehenswürdigkeiten in Potsdam
Freundschaftsinsel
Die Insel liegt gegenüber dem Hauptbahnhof zwischen zwei Havelarmen nahe der Innenstadt und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Ursprünglich als Nutzfläche für Gärtnereien verwendet, wurde sie in den 1930er Jahren zu einem öffentlichen Park umgestaltet. Unter der Leitung des Gärtnermeisters Karl Foerster entstand eine Anlage mit vielfältigen Stauden- und Pflanzensammlungen, die bis heute erhalten sind. Die Insel ist geprägt von weitläufigen Grünflächen, Spazierwegen, Themengärten und Blumenrabatten, die zu jeder Jahreszeit besondere Eindrücke bieten. Am Ende lässt sich für 20 EUR / Stunde ein Tretboot ausleihen.
Museum Barberini
Im Jahre 2017 eröffnet, zählt es heute zu den wichtigsten Kunstmuseen Deutschlands. Direkt am Alten Markt befindet sich das rekonstruierte Palais Barberini, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und auf Initiative des Mäzens Hasso Plattner originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Das Museum präsentiert wechselnde Ausstellungen internationaler Meisterwerke von der Alten Kunst bis zur Moderne. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Impressionismus, wofür Plattners umfangreiche Sammlung französischer und deutscher Werke eine einzigartige Grundlage bildet. Zudem zeigt das Barberini hochkarätige Sonderausstellungen in Kooperation mit internationalen Museen.
Stadtschloss
Das Potsdamer Stadtschloss, ursprünglich im 17. Jahrhundert erbaut und später von Friedrich dem Großen im barocken Stil umgestaltet, war einst Residenz der preußischen Könige. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurde es 1959 abgetragen. Jahrzehnte später erfolgte der Wiederaufbau der historischen Fassade, die 2014 fertiggestellt wurde. Heute beherbergt das Gebäude den Landtag Brandenburgs. Außen orientiert sich das Stadtschloss detailgetreu am barocken Original mit repräsentativer Kuppel und Skulpturenschmuck, während das Innere modern gestaltet ist. Damit verbindet es historische Baukunst mit zeitgemäßer Nutzung.
Nikolaikirche
Das imposante Bauwerk am Alten Markt prägt mit ihrer markanten Kuppel die Silhouette der Stadt. Es wurde zwischen 1830 und 1837 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet und gehört zu den bedeutendsten Beispielen des deutschen Klassizismus. Die Kirche ist dem heiligen Nikolaus geweiht und diente ursprünglich als Hauptkirche Potsdams. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde sie in den 1980er Jahren restauriert. Auffällig sind die große grüne Kuppel, flankierende Türme und der klassizistische Säulenportikus. Heute wird die Nikolaikirche für Gottesdienste als auch kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Kirche St. Peter und Paul
Die katholische Kirche St. Peter und Paul in Potsdam wurde zwischen 1867 und 1870 nach Plänen von Wilhelm Salzenberg erbaut. Sie steht am Bassinplatz, dem größten Platz der Stadt, und prägt mit ihrem markanten Turm die Silhouette Potsdams. Die dreischiffige Backsteinbasilika im neugotischen Stil ist den Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Besonders sehenswert sind die farbenprächtigen Glasfenster, die künstlerisch gestalteten Altäre sowie die reich verzierte Innenausstattung. Die Kirche diente zunächst der wachsenden katholischen Gemeinde Potsdams, die durch Zuwanderung im 19. Jahrhundert stark anwuchs.
Holländisches Viertel
Das einzigartiges Stadtquartier aus dem 18. Jahrhundert, wurde zwischen 1734 und 1742 im Auftrag Friedrich Wilhelms I. errichtet. Es umfasst rund 150 rote Backsteinhäuser im typisch holländischen Stil mit weißen Fensterrahmen, Giebeln und verzierten Fassaden. Das Viertel wurde ursprünglich für niederländische Handwerker gebaut, die mit ihrem Wissen den Ausbau Potsdams voranbringen sollten. Heute ist es eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und ein lebendiges Wohn- und Geschäftsviertel. Neben kleinen Läden, Cafés, Galerien und Handwerksbetrieben zieht es vor allem durch sein besonderes Flair zahlreiche Besucher an.
Nauener Tor
Das Nauener Tor zählt zu den ältesten erhaltenen Stadttoren Deutschlands und wurde 1755 unter Friedrich II. errichtet. Es markiert den Beginn der preußischen Neugotik und wurde nach Entwürfen von Johann Gottfried Büring und Carl von Gontard gestaltet. Mit seinen zinnenbekrönten Türmen erinnert es an mittelalterliche Burgen und symbolisiert den damals modernen Zeitgeist. Ursprünglich diente das Tor nicht nur der Stadtbefestigung, sondern auch als repräsentativer Eingang in die Innenstadt. Heute liegt es am Endpunkt der Brandenburger Straße, einer zentralen Einkaufsmeile, und ist heute ein markantes Wahrzeichen Potsdams.
Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor in Potsdam wurde 1770 auf Anordnung von Friedrich II. errichtet und ersetzte ein älteres Stadttor. Es erinnert an den Siebenjährigen Krieg und ist nicht mit dem gleichnamigen Berliner Tor zu verwechseln. Die Architekten Carl von Gontard und Georg Christian Unger gestalteten es im Stil eines römischen Triumphbogens. Auffällig ist die unterschiedliche Gestaltung: Die Stadtseite zeigt reiche Verzierungen mit Säulen und Figuren, während die Feldseite schlichter wirkt, um den militärischen Sieg zu symbolisieren. Das Tor war Teil der Stadtbefestigung und markierte den westlichen Eingang Potsdams.
Pumpenhaus
Das Pumpenhaus, auch „Moschee“ genannt, wurde 1841–1843 von Ludwig Persius im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. erbaut. Es diente ursprünglich nicht als Sakralbau, sondern als Maschinenhaus für die Wasserförderung in den Park Sanssouci. Der orientalisch-islamische Baustil mit Minarett und Kuppel sollte die romantische Gartenarchitektur ergänzen und bildet einen architektonischen Höhepunkt am Havelufer. Im Inneren arbeitete eine von August Borsig gelieferte Dampfmaschine, die Wasser aus der Havel in das berühmte Fontänensystem von Sanssouci pumpte. Besonders die große Fontäne vor dem Schloss wurde dadurch möglich. Heute ist das Pumpenhaus ein eindrucksvolles Technik-Denkmal und für Besucher geöffnet.
Kaiser Friedrich Mausoleum
Das Mausoleum befindet unweit der Friedenskirche und wurde 1888–1890 nach Plänen von Reinhold Persius erbaut. Es diente als Grabstätte für Kaiser Friedrich III., der nach nur 99 Tagen Regierungszeit an Kehlkopfkrebs starb. Die Architektur lehnt sich an die italienische Renaissance an und verbindet schlichte Eleganz mit sakraler Würde. Das Mausoleum beherbergt neben Friedrich III. auch die Grabstätten seiner Frau, Kaiserin Victoria, sowie weiterer Mitglieder des Hauses Hohenzollern. Im Inneren beeindruckt es durch Marmorarbeiten, Mosaike und eine feierliche Atmosphäre.
Vogeltränke
Im Jahre 1854 eingeweiht, wurde die Friedenskirche auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm IV. erbaut. Sie ist im Stil einer frühchristlichen Basilika gestaltet und orientiert sich an italienischen Vorbildern, insbesondere an der Kirche San Clemente in Rom. Auffällig ist der freistehende Campanile, der dem Kirchenensemble eine mediterrane Anmutung verleiht. Im Inneren befindet sich ein kostbares Apsismosaik aus dem 13. Jahrhundert, das ursprünglich aus Italien stammt. In der im Rundgang stehenden Vogeltränke wurde erst später der Abdruck eines ausgestorbenen seltenen Fossils entdeckt, was die Tränke zum eigentlichen Highlight macht.
Schloss Sanssouci
Schloss Sanssouci wurde 1745–1747 im Auftrag Friedrichs des Großen als Sommerresidenz erbaut. Der Name bedeutet „ohne Sorge“ und spiegelt den Wunsch des Königs nach Rückzug und Muße wider. Entworfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, gilt das Schloss als Meisterwerk des Rokoko. Es liegt idyllisch auf den Weinbergterrassen und besticht durch seine elegante Fassade sowie die kunstvoll gestalteten Innenräume. Besonders berühmt ist der Konzertsaal, in dem Friedrich II. selbst Flöte spielte. Das Schloss diente nicht repräsentativen Zwecken, sondern war ein privater Ort der Erholung und geistigen Inspiration.
Grab Friedrich des Großen
Seit 1991 liegt der „Alte Fritz“, wie in seinem Testament verfügt, in einfacher Form neben seinen Hunden bestattet auf der Terrasse vom Schloss Sanssouci. Ein großer Stein bedeckt sein Grab. Die Umbettung aus der Familiengruft der Hohenzollern erfolgte nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Beisein von Bundeskanzler Kohl und einer Ehrengarde der Bundeswehr. Eine mit Sandsteinplatten eingefasste Stelle, auf der Besucher Blumen oder Kartoffeln niederlegen – als Symbol für Friedrichs Förderung des Kartoffelanbaus. Umgeben von seinen geliebten Windspielen, verkörpert die Ruhestätte Bescheidenheit und Nähe zu seinem Refugium.
Ruinenberg
Der künstlich gestaltete Hügel wurde Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Ziel angelegt, eine malerische Kulisse für das Schloss Sanssouci zu schaffen. Auf dem Hügel errichtete man künstliche Ruinen im Stil der Antike, darunter nachgeahmte Tempelreste, Aquäduktfragmente und Säulen, die bewusst den Eindruck vergangener Größe erwecken sollten. Diese romantische Inszenierung entsprach dem Zeitgeist des 18. Jahrhunderts, in dem Ruinen als Symbole von Vergänglichkeit und Erhabenheit galten. Zugleich diente der Ruinenberg als Wasserreservoir: Von hier aus wurde das Wasser für die berühmte Fontäne vor Schloss Sanssouci gespeist.
Neues Palais
Am westlichen Ende des Parks wurde zwischen 1763 und 1769 unter Friedrich dem Großen, das Neue Palais.errichtet. Es gilt als das letzte große Schloss des Königs und symbolisiert den Glanz Preußens nach dem Siebenjährigen Krieg. Anders als das intime Schloss Sanssouci diente das Neue Palais repräsentativen Zwecken, um Gäste und ausländische Würdenträger zu beeindrucken. Mit seiner monumentalen Fassade, der prachtvollen Kuppel und den reich verzierten Innenräumen, darunter der berühmte Grottensaal und das Theater, zählt es zu den bedeutendsten Barockbauten Deutschlands.
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