Grundsätzlich ist zu sagen, dass es einen muslimischen Teil rund um den alten Basar mit klassischer Küche und traditionellen Kaffeehäusern gibt und einen christlichen europäischen Teil mit modernen Coffeeshops und Shoppingmalls. Getrennt werden beide Teile durch den Fluss Vardar, der mithilfe mehrere Brücken leicht zu überwinden ist. Die bekannteste und älteste davor ist die Steinbrücke.
Informationen über Visum, Einreisebedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Nordmazedonien
Anfahrt nach Skopje
Skopje – Anreise mit dem Bus aus Sofia
Nordmazedonien ist aus den Nachbarländern extrem schlecht zu erreichen. Aus Sofia fahren zwei Busse täglich, eiern um 07.00 Uhr und einer um 09,30 Uhr. Die Busgesellschaft heißt Maptu. Kosten liegen bei rund 25 EUR / 50 BGN. Nach 5.5 Stunden, je nach Laune der Grenzkontrolle, bist Du dann am frühen Nachmittag in Skopje.
Skopje – Anreise mit dem Flugzeug aus Deutschland
Für den Buspreis aus Sofia kannst Du auch gleich aus Deutschland anreisen. Das preiswerteste, was ich gefunden habe, waren 21 EUR Direktflug von Berlin nach Skopje mit Wizz. Nicht wirklich eine gute Airline, dafür aber ein Schnäppchen.
Hostels und Hotels in Skopje
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DE Koka Hotel
Mal wieder in die Kapsel. Das DE Koka Hotel verfügt über klassische Einzel- und Doppelzimmer mit Bad. Wer es sehr preiswert mag, der wird zur Massentouristenhaltung in den Keller verbannt. Das nennt sich dann Inbox Hostel. Da ich dort mehr als eine Nacht verbracht habe, muss ich gestehen, dass es erstaunlich ruhig ist für die Massen, die hier miteinander auskommen müssen. Mehr bei Agoda oder Booking.com
Sehenswürdigkeiten in Skopje
Springbrunnen Philip II. von Mazedonien
König Philipp II. von Mazedonien lebte im 4. Jahrhundert v. Chr. und ist der Vater von Alexander dem Großen, dem größten Feldherren aller Zeiten. Er stabilisierte das alte Königreich und machte damit die gigantische Ausdehnung des Territoriums durch seinen Sohn erst möglich. Zu den Neuerungen, die er im Reich einführte, gehörte neben einem neuen Münzsystem, ein Straßen- und Verteidigungsnetz, sowie eine professionelle Armee. Mit dieser eroberte er viele der benachbarten Stadtstaaten im heutigen Griechenland. Seine ruhmreiche Regentschaft fand im Jahre 336 v. Chr. durch seine Ermordung ein jähes Ende.
Brunnen der Mütter Mazedoniens
Der Brunnen, der im gleichen Areal gegenüber von Philipp II. (der Vater Alexander des Großen, Du erinnerst Dich vielleicht?) steht, symbolisiert die Rolle der Frauen in der Geschichte Mazedoniens. Er zeigt verschieden Skulpturen von Frauen, die rings um den Brunnen verteilt dargestellt werden. Der Brunnen entstand, wie alles in der heutigen Innenstadt, mit dem Projekt Skopje 2014.
Denkmal von Kyrill und Method
Das Lebenswerk der beiden Brüder war die Missionierung der Slawenvölker. Als Slawenapostel führten sie die slawische Sprache in die Predigt ein. Vormals durfte nur in Latein, Hebräisch und Griechisch gepredigt werden. Slawisch als liturgische Sprache wurde von Rom im März 868 zugelassen. Das von Kyrill entwickelte Alphabet, welches aus dem Griechischen abgeleitet wurde, um die Bibel ins Slawische zu übersetzen, kennen wir heute als kyrillisch (russisch). Kyrill ist somit kein russisch, sondern das Alphabet um die slawischen Völker zu missionieren und wurde durch die orthodoxe Kirche in den Ländern etabliert.
Steinbrücke
Die älteste Brücke der Stadt und zugleich das Wahrzeichen, welches selbst im Stadtwappen verewigt ist, wurde 1469 von Sultan Mehmed II. stark ausgebaut. Die Ursprungsbrücke über die Vardar, eine Nummer kleiner, steht schon seit der Antike und verbindet das muslimische mit dem christlichen Viertel. Im Zuge der Zeit wurde durch Kriege und Erdbeben vieles in Skopje zerstört, während die Steinbrücke alle Einflüsse unbeschadet bis heute überstand.
Die Brücke der Zivilisationen in Mazedonien
Gleich daneben wurde eine neue Brücke gebaut. Sie wurde 2011 eröffnet und verbindet ebenfalls die beiden Ufer der Vardar. Umsäumt wird die Brücke von verschiedenen Skulpturen, die aus der Geschichte Mazedoniens hervorstechen. Größtenteils Mönche und Fürsten, die sich um die Befreiung oder die Verbreitung christlicher Werte verdient gemacht haben. Ungewöhnlicherweise befindet sich in der Mitte der Brücke ein Springbrunnen, sowas habe ich bisher noch nicht gesehen.
Reiterstandbild Alexander der Große
Nachdem Griechenland genügend Druck in der EU aufgebaut hat, um Mazedonien dazu zu zwingen, sich in Nordmazedonien umzubenennen, nur um nicht mit dem Landstrich in Griechenland verwechselt zu werden, kommt der nächste Streit. Zu wem gehört Alexander der Große, einer der (wenn nicht der Größte) Feldherr aller Zeiten. Als König von Mazedonien sind die Griechen reichlich Stolz auf ihren Vorfahren, was die Nordmazedonier nicht daran hindert sich, mit ihm zu schmücken. Das Herzstück des „Macedonia Square“ ist jedenfalls das 22 Meter hohe Reiterstandbild des Eroberers.
Choco House
Sehr prominent platziert direkt auf der Ecke vom Prachtboulevard steht das Choco House, von hier aus sind nur wenige Schritte zum Mutter Teresa Gedenkmuseum. Hier gilt es zu sehen und gesehen zu werden. Die Einrichtung ist schick, die Aussicht gut, allerdings enttäuscht die Karte. Von drei Dingen, die ich haben wollte, waren genau drei Dinge nicht verfügbar. Stattdessen gab es Pudding im Glas und Milchkaffee. War ok, aber nicht, was die Aufmachung versprochen hatte.
Geburtsort von Mutter Teresa
Das Haus, in welchen Mutter Teresa 1910 in Skopje geboren wurde, ist dem großen Erdbeben zum Opfer gefallen. Hier steht jetzt eine kleine Gedenktafel, die den Ort kennzeichnen soll. Knappe 100 Meter weiter wurde zum 100. Geburtstag das Gedenkhaus für Mutter Teresa eröffnet.
Mutter-Teresa-Gedenkhaus
Das Gedenkhaus ist eine Dauerausstellung vom Leben und Wirken der Nobelpreisträgerin. Im Inneren wird ihr Leben chronologisch aufgearbeitet von der Geburt und der Familie, über den Entschluss sich der Kirche anzuschließen bis hin zum Ruf nach Indien, wo sie ihren eigentlichen Ruhm erlangte. Während es immer mehr kritische Stimmen zu ihrem Vermächtnis gibt, zeigt das Haus verständlicherweise nur eine sehr einseitige Darstellung.
Macedonia Gate
Der Triumphbogen wurde mit der Initiative „Skopje 2014“ schon im Jahre 2012 fertiggestellt. In seinen 21 Metern beherbergt er neben einer Treppe einen Fahrstuhl für die Faulen, die das Stadtbild von „Skopje 2014“ von oben betrachten möchten. Leider war bei meinen drei Anläufen für das Rooftop, das Gitter jedes Mal verschlossen.
Krieger Park
Der Park, keine zwei Gehminuten vom Gate entfernt, ist ein beliebter Ausflugsort und Teil der Free Walking-Tour. Hier finden sich verschiedene Denkmäler der großen Ereignisse mazedonischer Geschichte. Zu nennen wären da das Monument des Zweiten Weltkrieges zum Gedenken der Gefallenen, das Monument des Ilinden-Aufstands 1903 gegen das osmanische Reich und natürlich neueren Datums das Monument der Unabhängigkeit Mazedoniens.
Parlament der Republik Nordmazedonien
Das Gebäude gegenüber dem Krieger Park stellt das nordmazedonische Parlament dar. Im Gegensatz zu den mehr als 800 Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind es hier gerade mal 120 Mitglieder, welche die Geschicke des Staates regieren. Das Gebäude ist nicht wirklich repräsentativ und fällt auch nicht besonders auf. Aber wenn du schon am Krieger Park bist, kannst du auch die andere Straßenseite betrachten.
Aufzugladen
Ein sehr skurriles Ladengeschäft befindet sich gleich neben dem Parlamentsgebäude. Der Aufzug Market stellt verschiedene Fahrstuhlkabinen aus, um sich dann ein Modell auszusuchen. Mir ist nur nicht ganz klar, wozu ein B2B Unternehmen einen Showroom auf einer Einkaufsmeile benötigt.
Stadtmuseum Skopje
Das Stadtmuseum, das übrigens montags geschlossen hat, zog 1970 in den alten Bahnhof, der ebenfalls bei Erdbeben 1963 fast komplett zerstört wurde. Zwei Drittel des Bauwerks wurde zum Gedenken an die Opfer auch nicht restauriert. Im letzten Drittel befindet sich die vier Abteilungen des Museums, die auf 2000 qm Ausstellungsfläche Werke im Zusammenhang mit der Stadt Skopje erforschen, schützen und lagern.
Festung (Kale) Skopje
Die Festung bietet einen grandiosen Überblick über die Hauptstadt und ist sehr leicht zu Fuß aus der Altstadt zu erreichen. Das ist neben den paar restaurierten Wachtürmen allerdings auch das einzige. Auf dem Plateau wurde schon 4000 v. Chr. gesiedelt, was Ausgrabungen der letzten 20 Jahre an Tonscherben und Knochenresten hervorzauberten. Wahrscheinlich ließ Kaiser Justinian die Festung im 6. Jahrhundert auf Ruinen einer älteren Wehrburg aufbauen, die 518 bei einem Erdbeben zerstört wurde. Dieses Schicksal teilte dann auch die Nachfolgerin, die dem großen Erdbeben von 1963 zum Opfer fiel und bis heute restauriert wird.
Millenniumskreuz
Auf dem Hausberg Vodno findet sich auf 1040 Meter das Gipfelkreuz mit seinem 6×6 Meter Fundament. Am Wochenende fährt Dich die Buslinie 25 (Abfahrt gegenüber vom Choco House) sogar kostenlos bis zum Fuße des Berges. Ab da wird der Weg steinig und schwer. In gut 90 Minuten ist die 4 Kilometer Strecke aber für sehr geübte Fußgänger zu schaffen. Wenn Du es eilig hast, nimm die Seilbahn. Das 2002 errichtet Kreuz ist 66 Meter hoch und seine Konstruktionszahlen voller Symbolik. Durch seine Erbauung auf dem höchsten Stellen vor Skopje wird es von der muslimischen Bevölkerung als Provokation angesehen.
mehr Highlights in Skopje
- Deutsche Botschaft
- Matka Canyon
- Pool Irina
- Kloster St. Spas
- Aquädukt von Skopje
- Scupi Archaeological Site
- Public Room
- Sindikat Cafe Bar
- Kliment-von-Ohrid-Kirche