Die Stadt war einst Hauptstadt des Seldschukenreiches im 12. und 13. Jahrhundert und gilt bis heute als Zentrum des Sufismus. Das Mevlana-Museum, in dem sich das Mausoleum Rumis befindet, ist das Herzstück der Stadt und ein Magnet für Pilger und Reisende aus aller Welt. Zwischen kunstvollen Kuppeln, grün glasierten Kacheln und duftenden Räucherstäbchen kann man hier in eine mystische Welt eintauchen, die von Liebe, Frieden und Hingabe erzählt.
Doch Konya ist weit mehr als nur ein spirituelles Ziel. Die Stadt begeistert auch durch ihre beeindruckende Architektur – von der Alaeddin-Moschee auf dem Alaeddin-Hügel bis hin zur Karatay-Medrese, die heute als Museum islamischer Kunst dient. Wer durch die engen Gassen der Altstadt schlendert, entdeckt traditionelle Handwerksläden, Basare voller Gewürze und Teppiche sowie charmante Teehäuser, in denen die Zeit stillzustehen scheint.
Die kulinarische Seite Konyas ist ein weiteres Highlight: Hier sollte man unbedingt das berühmte Etli Ekmek (eine Art dünne, mit Fleisch belegte Fladenpizza) probieren oder sich an süßen Spezialitäten wie Höşmerim erfreuen.
Ein Besuch lohnt sich besonders im Dezember, wenn das Mevlana-Festival stattfindet – eine Feier zu Ehren Rumis, bei der die Derwische ihre faszinierenden Drehungen zur Musik aufführen.
Konya ist ein Ort, der Herz und Seele gleichermaßen berührt. Wer hierher reist, erlebt nicht nur eine Stadt, sondern eine Reise zu innerer Ruhe, kultureller Tiefe und zeitloser Schönheit – ein unvergessliches Erlebnis in der Mitte Anatoliens.
Informationen über Visum, Einreisebedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung Türkei
Vom Busbahnhof nach Konya
Mit der Tram nach Konya
Die Anfahrt nach Konya war von Kayseri aus knappe 4 Stunden mit dem Flixbus. Ankunft in Konya ist der Bus Terminal, der sich knappe 9 Kilometer oberhalb der Stadt befindet. Von hier aus geht es am besten mit der Bahn bis zum Aladdin Platz weiter. Hier ist das Stadtzentrum und die Wendeschleife der Bahn. Die komplette Fahrt kostet am Haltestelleneingang mit der Visa-Karte kontaktlos 25 TRY.
Mevlana Hotel
Zur absoluten Warnung in Konya sei das Hotel Mevlana gedacht. Als eines der preiswertesten Hotels in Konya wird es auf allen Buchungsplattformen auf den ersten Plätzen ausgespielt. Egal wie hoch dein Budget ist, meide es. Das Mevlana ist das erste Hotel nach über 300 Städten, vor dem ich warne. Die Bettwäsche war ungewaschen, Löcher in den Handtüchern, Haare auf dem Boden, tote Krabbeltiere unter der Bettdecke und dazu ein missmutiger Rezeptionist ohne Englischkenntnisse. Glaube mir, das willst du nicht. Abschreckende Bilder bei Trip.com.
SUFI HOMES
Nur 200 Meter weiter vom Mevlana Hotel ändert sich alles. Das Sufi sah auf den Google Bildern schon ganz gut aus. Die fantastischen Umbauten waren da noch nicht einmal erfasst. Super sauber, geiles Frühstück und ein mega zuvorkommender Rezeptionist, der uns sogar Rabatt gab, weil wir auch ein kleineres Zimmer als bei Agoda angeboten genommen hatten. Wenn Du auf Kultur stehst, kannst Du für 20 EUR / Person zum Abendprogramm tanzende Derwische bewundern, die im Haus ihre Niederlassung haben. Mehr Bilder gibt es bei Trip.com und Agoda.
Sehenswürdigkeiten in Konya
Restaurant Nezih Konya Mutfağı
Das Restaurant ist bei Google sehr zwiespältig bewertet, wobei ich die negativen wegen Abzocke und schlechtem Service nicht nachvollziehen kann. Das Essen war nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch exzellent präsentiert. Der Service mehr als aufmerksam und zurückhaltend. Wir hatten eine lange Pizza und den Kebab Teller. Allein die Speisekarte ohne Preise mit einer hinten liegenden Preisliste ist sehr gewöhnungsbedürftig. Zum Schluss waren es 1055 TRY. Für das Ambiente und die Qualität völlig in Ordnung.
Alaaddin Park
Der Alaaddin-Park liegt im Herzen der Stadt auf dem historischen Alaaddin-Hügel, umgeben von der gleichnamigen Moschee. Zwischen schattigen Bäumen, gepflegten Blumenbeeten und Spazierwegen bietet der Park einen ruhigen Rückzugsort vom geschäftigen Stadtleben. Besonders im Frühling und Sommer laden die Wiesen und Sitzplätze zum Verweilen ein, während Kinder auf den Spielplätzen toben und Familien Picknicks genießen. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf Konya und seine historischen Bauwerke. Der Alaaddin-Park verbindet Natur, Geschichte und Kultur auf harmonische Weise.
Alaaddin Moschee
Als eines der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der seldschukischen Architektur in Anatolien wurde die Moschee im 12. Jahrhundert unter Sultan Rükneddin Mesud begonnen und unter Alaaddin Keykubad I. im 13. Jahrhundert vollendet. Ihr Inneres beeindruckt durch schlanke Marmorsäulen, kunstvoll verzierte Holzdecken und die charakteristische Schlichtheit seldschukischer Baukunst. Im angrenzenden Hof befinden sich die Gräber mehrerer seldschukischer Sultane, was der Moschee auch historische Bedeutung verleiht. Die Alaaddin-Moschee gilt als Symbol für die Blütezeit der Seldschuken.
Azizia Moschee
Das Gotteshaus ist ein faszinierendes Beispiel osmanischer Barockarchitektur und zählt zu den eindrucksvollsten Sakralbauten der Stadt. Ursprünglich im 17. Jahrhundert von der Mutter des Sultans Aziz erbaut, wurde sie nach einem Brand 1874 im prachtvollen Stil des späten Osmanischen Reiches wiedererrichtet. Besonders auffällig sind ihre hohen, schlanken Minarette, die reich verzierten Säulen und die bunten Glasfenster, die das Innere in ein warmes Licht tauchen. Die Moschee liegt im historischen Basarviertel und bildet mit den umliegenden Läden und Teehäusern ein lebendiges Ensemble orientalischer Atmosphäre.
Atatürk Denkmal
Das Denkmal, auch als Landwirtschaftsdenkmal bekannt, ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Der Sockel wurde zwischen 1915 und 1920 vom Architekten Muzaffer Bey errichtet, während die beeindruckende Bronzestatue 1926 vom ungarischen Bildhauer Heinrich Krippel geschaffen wurde. Sie zeigt Mustafa Kemal Atatürk in militärischer Uniform, wie er mit einer Hand einen Weizenhalm berührt – ein Symbol für die Bedeutung der Landwirtschaft in der jungen Republik. Das Denkmal verbindet seldschukische Architektur mit moderner Symbolik und steht für Fortschritt, Unabhängigkeit und kulturelle Identität.
Militärfriedhof
Der Märtyrerfriedhof, bekannt als Cennet Çukuru Şehitliği („Paradiesgrube“), ist ein stiller Ort des Gedenkens und der Ehre. Er wurde 1936 gegründet und 1955 offiziell als Märtyrerfriedhof angelegt. Der Name erinnert an byzantinische Zeiten, als Kundschafter Sultan Alparslans hier ihr Leben ließen und ihre Körper in einen Teich geworfen wurden. Heute ruhen auf diesem Friedhof Soldaten, die fern ihrer Heimat verstarben, ebenso wie Luftwaffenangehörige und Helden, die im Kampf gegen Terrorismus im Osten der Türkei gefallen sind. Der Ort steht als ein Symbol für Opferbereitschaft, Tapferkeit und den unvergänglichen Geist der Nation.
Kesikbaş Türbesi
Das Mausoleum des Geköpften ist ein historisches Grabmal. Es stammt aus der Seldschukenzeit, für die Konya bekannt ist. Der Name Kesikbaş bedeutet wörtlich „abgetrennter Kopf“. Laut einer Legende handelt es sich bei dem Bestatteten um einen Krieger, der im Kampf enthauptet wurde, seinen Kopf aber in der Hand trug, um ihn an die Grabstelle zu bringen. Diese Erzählung symbolisiert Treue, Mut und spirituelle Hingabe – Werte, die in der sufistischen Tradition hochgehalten werden. Im Inneren befindet sich ein einfacher Sarkophag, der dem legendären Märtyrer gewidmet ist.
Archäologisches Museum
Das Museum beherbergt eine Vielzahl von wirklich gut erhaltenen Sarkophagen. Dafür lohnt sich der kurze Weg in das wohl älteste Museum Anatoliens. (so die einstimmige Meinung im Internet). Ansonsten sind die Räume eher unscheinbar und klein. Vor dem Museum befindet sich noch eine wahllos zusammengestellte Sammlung aus Skulpturen und Bauelementen verschiedener Epochen, die dem Regen und der Sonne trotzen. Für eine kurzweilige Museumstour ohne große Erwartungen, unter einer halben Stunde bestens geeignet, der Eintritt ist frei.
Sırçalı Medrese
Als herausragendes Beispiel seldschukischer Architektur wurde das Gebäude im Jahr 1242 unter dem Wesir Bedreddin Muslih von Gaziya errichtet und diente als theologische Hochschule für islamische Gelehrte. Der Name „Sırçalı“ bedeutet „mit Fliesen bedeckt“ und verweist auf die prachtvolle Dekoration: Die Fassade und das Portal sind mit blauen, türkisfarbenen und weißen Fayencen geschmückt, die in kunstvollen geometrischen Mustern angeordnet sind. Im Inneren befindet sich ein zentraler Innenhof, umgeben von Unterrichtsräumen und einer Gebetshalle. Heute beherbergt die Medrese ein Museum für islamische Grabsteine.
St. Paulus Kirche
Die St.-Paulus-Kirche in Konya ist ein bedeutendes Zeugnis christlicher Geschichte in der Türkei. Sie wurde im frühen 20. Jahrhundert erbaut und steht unter dem Patrozinium des Apostels Paulus, der Konya – das antike Ikonion – auf seinen Missionsreisen besuchte. Die Kirche dient heute der kleinen katholischen Gemeinde der Stadt und wird von italienischen Kapuzinerpatres betreut. Ihr Baustil verbindet schlichte neoromanische Formen mit lokalen architektonischen Einflüssen. Das Innere ist hell gestaltet, mit farbigen Glasfenstern und einem schlichten Altarraum, der Ruhe und Spiritualität ausstrahlt. Leider nicht immer zugänglich.
mehr Highlights in Konya
- İnce Minare Müzesi
- Karatay Madrasa
- Shams of Tabriz Mosque and Tomb
 
				


















