Die Tour „Malerweg“ habe ich mir ebenso wie den Pilgerweg in Spanien (Jacobsweg) schon lange vorgenommen. Meine erste Berührung mit dem Weg war 2018, die Strecke von Pirna-Liebethal nach Wehlen. Die Strecke ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Nur zum Testen voll ausreichend um zu wissen, was auf einen zukommt.
Der ganze Weg sollte 2019 begangen werden, das Unterfangen haben wir aber nach 2 Tagen im Dauerregen eingestellt, weil wir keinen Bock mehr hatten.
Was mich am meisten geärgert hatte, waren die unverschämten Übernachtungspreise. Während ich in der Hauptstadt von Montenegro für 95 EUR im Hilton wohne, bekomme ich auf dem Malerweg für diesen Preis gerade mal ein Jugendherbergszimmer. Unglaublich.
Völlig untypisch wird hier auch nach Personen und nicht nach Zimmer abgerechnet. So erhielten wir auf telefonische Anfrage den Preis von 35 EUR, was ich völlig in Ordnung fand. Als wir dann ankamen, waren es 2x 35 EUR (pro Person) + Kurtaxe+ Abendessen. Zum Schluss waren wir bei 98 EUR. Einfach unglaublich, so teuer kann Urlaub in Deutschland sein.
Hostels und Hotels am Malerweg
Wenn Du eine Unterkunft brauchst, sind die üblichen Portale wie Agoda oder Booking.com zu empfehlen.
Etappen des Malerwegs
Etappe 1: Pirna – Wehlen
• Länge: ca. 11 km
• Dauer: ca. 3–4 Stunden
• Highlights: Liebethaler Grund, Richard-Wagner-Denkmal, Uttewalder Grund
• Beschreibung: Ein ruhiger Einstieg entlang romantischer Schluchten und Bachläufe.
Etappe 2: Wehlen – Hohnstein
• Länge: ca. 13,5 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Bastei mit Basteibrücke, Felsenburg Neurathen, Polenztal
• Beschreibung: Einer der spektakulärsten Abschnitte mit der berühmten Basteiaussicht.
• Länge: ca. 11,7 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Brandaussicht, Brandstufen, Tiefblicke ins Polenztal
• Beschreibung: Anspruchsvoll durch viele Treppen, belohnt mit Panoramablicken.
• Länge: ca. 13,6 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Schrammsteine, Affensteine, Lichtenhainer Wasserfall
• Beschreibung: Felsformationen und Aussichten, ein Highlight für Naturfreunde.
• Länge: ca. 14 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Zeughaus, Großer Winterberg, Kipphornaussicht
• Beschreibung: Aufstieg auf den höchsten Punkt der Sächsischen Schweiz (Großer Winterberg).
• Länge: ca. 17,5 km
• Dauer: ca. 5–6 Stunden
• Highlights: Papststein, Gohrisch, Schrammsteine aus der Ferne
• Beschreibung: Übergang zu den Tafelbergen – teils anstrengend, aber lohnend.
• Länge: ca. 15,4 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Pfaffenstein mit Barbarine, Festung Königstein (Abstecher möglich)
• Beschreibung: Historische und geologische Sehenswürdigkeiten.
• Länge: ca. 12,4 km
• Dauer: ca. 4–5 Stunden
• Highlights: Rauenstein, Elbtalblick
• Beschreibung: Gemütlicher Ausklang mit weiten Ausblicken und ruhiger Natur.
1. Etappe Malerweg
von Pirna nach Wehlen

Die erste Etappe des Malerwegs beginnt in der Stadt Pirna, dem Tor zur Sächsischen Schweiz, und führt auf etwa 11 Kilometern bis in den kleinen Ort Stadt Wehlen. Diese Etappe dient als stimmungsvoller Auftakt der Wanderung und zeichnet sich vor allem durch stille Waldpfade, romantische Schluchten und erste eindrucksvolle Felsformationen aus. Vom Pirnaer Stadtteil Liebethal aus geht es durch den malerischen Liebethaler Grund, ein enges Tal entlang des Flüsschens Wesenitz. Hier wandert man durch eine moosige, grüne Landschaft, die fast märchenhaft wirkt. Besonders bemerkenswert ist das Richard-Wagner-Denkmal – das größte seiner Art weltweit –, das an den Komponisten erinnert, der sich hier zu seiner Oper Lohengrin inspirieren ließ.
Der Weg verläuft größtenteils durch schattige Wälder und entlang sanfter Steigungen. Immer wieder öffnen sich Blicke auf die wildromantische Natur des Elbsandsteingebirges. Es ist eine eher ruhige Etappe ohne große Höhenunterschiede – ideal zum Einlaufen und Genießen. Einer der landschaftlichen Höhepunkte ist der Uttewalder Grund mit seinem berühmten Felsentor, das einst Caspar David Friedrich malte. Diese enge, von hohen Sandsteinwänden eingerahmte Schlucht vermittelt bereits einen Vorgeschmack auf die spektakuläreren Felsformationen der späteren Etappen.
Kurz vor dem Ziel in Stadt Wehlen öffnet sich das Tal und gibt den Blick auf die Elbe frei. Der malerische Ort Wehlen liegt direkt am Fluss und beeindruckt mit seinem Marktplatz, kleinen Gassen und einem herrlichen Blick auf die umliegenden Berge. Hier endet die erste Etappe – mit der Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr oder Übernachtung. Sie bildet einen gelungenen Einstieg in den Malerweg, indem sie die Natur- und Kulturvielfalt der Sächsischen Schweiz behutsam vorstellt.



2. Etappe Malerweg
von Wehlen nach Hohenstein

Nach einem anspruchsvollen Aufstieg erreicht man die berühmte Bastei, das Highlight der Etappe. Die Basteibrücke überspannt eine spektakuläre Felsschlucht, und der Ausblick auf das Elbtal und das Elbsandsteingebirge ist atemberaubend. Wer möchte, kann die Ruinen der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen besichtigen, die über ein System von Stegen und Treppen zugänglich ist. Nach der Bastei geht es weiter durch den Höllengrund, ein enger, bewaldeter Abstieg mit vielen Naturstufen und Felsformationen. Der Weg ist hier schattig und kühl – ein angenehmer Kontrast zur offenen Basteiaussicht.
Kurz vor dem Ziel besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zur Brand-Aussicht zu unternehmen, die als „Balkon der Sächsischen Schweiz“ bekannt ist. Schließlich erreicht man Hohnstein, eine ruhige Ortschaft mit historischer Altstadt und der imposanten Burg Hohnstein, die auf einem Felsplateau thront. Die Burg kann besichtigt werden und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten. Diese Etappe kombiniert Natur, Geschichte und eindrucksvolle Panoramen und ist somit ein Muss für jeden Malerweg-Wanderer. Sie verlangt zwar eine gewisse Grundkondition, belohnt aber mit unvergesslichen Eindrücken.


