Xi’an, die Hauptstadt der Provinz Shaanxi, zählt zu den ältesten Städten Chinas und war einst das östliche Tor zur legendären Seidenstraße. Mit einer über 3.000-jährigen Geschichte diente sie jahrhundertelang als kaiserliche Hauptstadt und beeindruckt heute mit einer einzigartigen Mischung aus antiken Sehenswürdigkeiten und modernem Stadtleben.
Das wohl berühmteste Wahrzeichen von Xi’an ist die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers Qin Shi Huang. Diese beeindruckende Sammlung von Tausenden lebensgroßen Kriegerfiguren ist eines der größten archäologischen Wunder der Welt und ein absolutes Muss für jeden Besucher. Doch Xi’an hat noch viel mehr zu bieten. Die imposante Stadtmauer, eine der am besten erhaltenen Chinas, lädt zu einem Spaziergang oder einer Fahrradtour mit Panoramablick auf die Stadt ein.
Die Große Wildganspagode ist ein weiteres bedeutendes Wahrzeichen, das tief mit der buddhistischen Geschichte Chinas verwoben ist. Sie diente einst der Aufbewahrung buddhistischer Schriften, die aus Indien nach China gebracht wurden. Nicht weit entfernt befindet sich das muslimische Viertel, das mit seinen engen Gassen, traditionellen Märkten und der historischen Großen Moschee einen faszinierenden kulturellen Kontrast bietet.
Neben den historischen Stätten bietet Xi’an auch modernes Flair mit lebendigen Einkaufsstraßen, innovativer Architektur und einer vielfältigen Gastronomieszene. Besonders bekannt ist die Stadt für ihre köstlichen Spezialitäten wie Roujiamo (chinesischer „Burger“), Biang Biang-Nudeln und Lammspieße, die in den Straßenmärkten frisch zubereitet werden.
Informationen über Visum, Einreisebedingungen, Steckdosen, Geld abheben und vieles mehr, findest Du unter Reisevorbereitung China
Beste Reisezeit nach Xian
Vom Flughafen XIY nach Xian
Der Flughafen hat drei Terminals. Im Terminal 2 starten und landen die internationalen Flüge.
MRT (Metro) vom Airport nach Xian
Mitten im Airport gibt es die Metrolinie 14. Die startet direkt im Flughafen und bringt dich für weniger als 8 CNY zur städtischen Anbindung am Nordbahnhof. Die Fahrt dauert knapp 30 Minuten. Von da aus kannst du umsteigen und die City Linien zu deinem Hotel nehmen. Bei uns waren das nochmal 34 Minuten bis zu unserem Hotel an der Dachaishi Station der Linie 4. An den Fahrkartenautomaten stehen Servicemitarbeiter, die dich nach deinem Hotel fragen und auf ihrem Smartphone die schnellste Route auswählen, um dann dein Ticket mit dir zu buchen. Das Ticket ist gültig bis zu deiner Endstation, du musst also beim umsteigen kein neues Ticket lösen. Der erste Zug fährt um 6:00 Uhr und der letzte Zug um 23:00 Uhr ab. Hier eine Übersichtskarte zur Metro in Xian.
Fortbewegung in Xian
Metro in Xian
Wie in allen chinesischen Großstädten ist die Metro perfekt ausgebaut und sehr preiswert. Die Ticketautomaten überraschenderweise auch in englischer Sprache verfügbar und beim Metro-DJ in seinem Häuschen kannst die 100 CNY Scheine wechseln lassen. Hier eine Übersichtskarte zur Metro in Xian.
Hostels und Hotels in Xian
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Mcsrh Hotel
Das Hotel war nagelneu und super modern. Leider sprach, wie immer, wirklich niemand englisch, aber das sollte dem Service keinen Abbruch tun. Im Keller stehen Waschmaschinen, die Du gratis. nutzen kannst, ebenso wie das Waschmittel und den Trockner. Wirklich außergewöhnlich! Auf unserer Frage wie wir am einfachsten zur Terrakotta Armee kommen, begleitete uns der Rezeptionist sogar knappe 300 Meter bis zur Hauptstraße, um uns ein Taxi anzuhalten und dem Fahrer zu erklären, wo wir hinwollen. Mehr bei Agoda oder Booking.com
Sehenswürdigkeiten in Xian
Stadtmauer
Die Stadtmauer von Xi’an ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Stadtmauern Chinas. Erbaut während der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert, umgibt sie das historische Stadtzentrum mit einer Länge von etwa 13,7 Kilometern. Die Mauer ist bis zu 12 Meter hoch und über 14 Meter breit – breit genug, um sie bequem zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden. Von oben bietet sich ein großartiger Blick auf das alte und moderne Xi’an. Die vier Haupttore, jedes in eine Himmelsrichtung ausgerichtet, waren einst wichtige Kontrollpunkte für den Handel und die Verteidigung. Die Stadtmauer, ein unvergesslicher Teil der Geschichte der Seidenstraße. Eintritt sind 60 CNY um auf der Mauer mehrere Stunden spazieren zu gehen.
Xi’an Wall Yongningmen
Yongningmen, auch als Südtor bekannt, ist das größte und eindrucksvollste Tor der Stadtmauer. Ursprünglich diente es als wichtigster Zugang zur alten Hauptstadt. Der Name „Yongning“ bedeutet „ewiger Frieden“ und spiegelt die Hoffnungen der damaligen Herrscher wider. Heute beeindruckt das Tor mit seiner mächtigen Architektur, steinernen Durchgängen und den aufwendig rekonstruierten Wachhäusern. Von hier aus kannst Du von der Mauer absteigen und die Festungsanlagen rund um das Tor bestaunen. Allerdings nur von der Innen, um die Außenseite zu fotografieren, verliert Deine Eintrittskarte die Gültigkeit.
Xi’an Beilin Museum
Das Museum, auch bekannt als Steinstelenwald, ist ein einzigartiges kulturelles Highlight im Herzen der alten Hauptstadt. Es befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Konfuziustempels und beherbergt über 3.000 Steininschriften, Tafeln und Stelen aus verschiedenen Dynastien. Besonders eindrucksvoll sind die kalligrafischen Meisterwerke, die einen faszinierenden Einblick in Chinas Schrift- und Geistesgeschichte geben. Die ältesten Stücke stammen aus der Han-Zeit, darunter klassische Texte, Gedichte und offizielle Erlasse. Leider sind keine Übersetzungen an den einzelnen Exponaten.
69 Jian Guo Lu
Die Gedenkstätte ist ein stiller, bewegender Ort, der an die Opfer der japanischen Invasion 1931 gedenkt. Geehrte werden Zhang Xueliang und General Yang Hucheng, die durch die Festsetzung von Chiang Kai-shek in Xian die beiden verfeindeten kommunistischen Machtblöcke gegen die japanischen Invasoren vereinigten und so die chinesische Geschichte prägten. Für Reisende bietet die Gedenkstätte einen tiefen Einblick in ein dunkles Kapitel der chinesischen Geschichte, das selten so offen thematisiert wird. Tafeln mit mehrsprachigen Erklärungen helfen, die Hintergründe besser zu verstehen.
Drum Tower
Der Drum Tower ist ein beeindruckendes Wahrzeichen aus der Ming-Dynastie und liegt im Herzen der Altstadt, nahe dem ebenfalls berühmten Glockenturm. Ursprünglich diente der Turm dazu, mit Trommelschlägen die Zeit zu markieren und die Stadt zu alarmieren. Heute beherbergt er eine Ausstellung traditioneller chinesischer Trommeln, die Besucher aus aller Welt fasziniert. Besonders sehenswert ist die Live-Trommelshow, die regelmäßig im Inneren des Turms aufgeführt wird. Von der oberen Plattform aus bietet sich ein herrlicher Blick über das geschäftige muslimische Viertel und die alten Straßen Xi’ans.
Bell Tower
Während der Drum Tower etwas abseits steht, markiert der Bell Tower das historische Zentrum, an dem sich die vier Hauptstraßen kreuzen. Er wurde im Jahr 1384 während der Ming-Dynastie erbaut und diente einst dazu, mit dem Läuten einer riesigen Bronzeglocke den Tagesbeginn anzukündigen. Das elegante Bauwerk mit seinen grünen Ziegeldächern und kunstvollen Holzschnitzereien steht auf einem massiven Sockel und ist besonders abends eindrucksvoll beleuchtet. Im Inneren gibt es Ausstellungen zur Geschichte des Turms sowie eine antike Glocke, die über fünf Tonnen wiegt.
Moschee – Xi’an Da Qingzhensi
Die Große Moschee ist eine der ältesten und bedeutendsten Moscheen Chinas. Sie wurde im 8. Jahrhundert während der Tang-Dynastie gegründet und vereint auf einzigartige Weise islamische Religion mit traditioneller chinesischer Architektur. Anders als arabische Moscheen hat sie keine Kuppeln oder Minarette, sondern erinnert an einen klassischen chinesischen Tempel mit Pagodendächern und kunstvollen Holzschnitzereien. Die Moschee liegt versteckt im Herzen des muslimischen Viertels und bietet eine ruhige, spirituelle Atmosphäre abseits des Trubels. Besucher können hier durch mehrere Höfe schlendern. Auch wenn der Gebetsbereich Nicht-Muslimen nicht zugänglich ist, lohnt sich ein Besuch.
Huimin Street
Huimin Street, auch bekannt als Muslim Street, ist ein lebendiges kulinarisches Zentrum im Herzen der Altstadt. Diese historische Straße ist geprägt vom Einfluss der Hui-Minderheit, einer muslimischen Bevölkerungsgruppe mit langer Tradition in der Stadt. Ein Paradies für Streetfood: Ob frisch gebackenes Fladenbrot, Lammspieße, Biangbiang-Nudeln oder süße Walnusskuchen – hier gibt es an jeder Ecke authentische Spezialitäten zu entdecken. Zwischen den Essensständen reihen sich kleine Läden mit Gewürzen, Tees und handgefertigtem Kunsthandwerk. Besonders abends pulsiert die Straße vor Leben, Musik und Düften.
Giant Wild Goose Pagoda
Die Große Wildganspagode ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Xi’an und ein bedeutendes buddhistisches Bauwerk. Sie wurde im Jahr 652 während der Tang-Dynastie erbaut, um buddhistische Schriften und Statuen zu bewahren, die der Mönch Xuanzang von seiner Reise nach Indien mitbrachte. Die Pagode steht im Da-Cien-Tempel (Ticket 30 CNY) und war ursprünglich fünfstöckig, wurde später aber auf sieben Etagen erhöht. Mit ihrer schlichten, Architektur symbolisiert sie die buddhistische Lehre und den kulturellen Austausch entlang der Seidenstraße. Besucher können die Pagode bis in die Spitze für zusätzliche 25 CNY besteigen.
Italian Bakery Museum
Zufällig wurden wir nach der Giant Wild Goose Pagode auf die Italian Bread Museum aufmerksam. bei näherer Betrachtung entpuppte sich das angebliche Museum als fancy Bäckerei für die Rich Kids in Town. Hier gab es wirklich abgefahrene Sachen wie Matcha Red Bean Soda Sticks, Italian Brownie Swiss Roll oder Caramel Cinnemon Walnut Bagel. Wir testeten die Pistazien Butter Brezel und das Sahne Erdbeere Croissant mit sichtlichem Genuss. Dazu einen Salted Latte Machiatto. Zu dem Preis unseres Frühstücks hätten wir in einem normalen Restaurant dreimal Mittag bekommen, aber das war es wert.
Small Goose Pagoda
Die Kleine Wildganspagode wurde im Jahr 707 n. Chr. während der Tang-Dynastie errichtet. Der Legende nach bat der große buddhistische Mönch Yi Jing, nach seiner Rückkehr aus Indien den Kaiser Li Xian um finanzielle Unterstützung für den Bau einer Pagode zur Aufbewahrung heiliger Schriften. Der unsichere Kaiser wandte sich, wie so oft, an die Kaiserin, um Rat. Diese ordnete an, dass alle Hofdamen für das Vorhaben spenden sollten. Ihre Großzügigkeit war so bemerkenswert, dass selbst nach Fertigstellung der Pagode Mittel übrig blieben. Die 45 Meter hohe Pagode, wurde durch mehrere Erdbeben beschädigt, darunter ein besonders starkes im Jahr 1556. Um ihre Struktur zu schützen, ist das Innere für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Xi’an Museum
Die Ausstellungshalle befindet sich im weitläufigen Park des Jianfu-Tempels und grenzt direkt an die Kleine Wildganspagode. Das moderne Museum beherbergt über 130.000 Exponate, darunter Keramiken, Bronzen, Jadeobjekte und buddhistische Kunstwerke aus der Zeit der Han-, Tang- und Song-Dynastien. Besonders eindrucksvoll sind die Funde aus der Tang-Dynastie, die die Blütezeit Xi’ans als Hauptstadt der Seidenstraße widerspiegeln. Interaktive Ausstellungen und digitale Präsentationen machen den Besuch attraktiv.
Chijian Wanshou Baxian Gong
Der traditionsreiche taoistischer Tempel ist den Acht Unsterblichen (Baxian) gewidmet – legendären Figuren des Daoismus, die für Weisheit, Tugend und übernatürliche Kräfte stehen. „Wanshou“ bedeutet „zehntausend Jahre des Lebens“, was die spirituelle Hoffnung auf Langlebigkeit und Harmonie widerspiegelt. Der Tempel beeindruckt durch klassische chinesische Architektur mit kunstvollen Dächern, filigranen Schnitzereien und reich verzierten Altären. Gläubige und Besucher kommen hierher, um Opfer darzubringen, zu meditieren oder sich spirituellen Ritualen anzuschließen.
Commune
Ohne unsere chinesischen Bekannten hätten wir die Bar weder gefunden noch betreten. Das Konzept ist das eines Supermarktes. Gläser und Eis wird an deinen Tisch gebracht. Die dazugehörigen Flaschen gehst du selbst in den entsprechenden Kühlschränken shoppen, um sie dann am Tisch selbst zu mixen. Keine Drinks nur ganze Flaschen. Alles von Bier, Energy, Softdrinks, Liköre, Whiskey, Gin, Wodka – bis Wein. der Preis war sehr gehoben, aber für uns Europäer super günstig. Der perfekte Einstieg in das Nachtleben der Großstadt.
Guangren Tempel
Der Guangren-Tempel (广仁寺) ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Bauwerk in Xi’an, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi. Er wurde im Jahr 1703 während der Regierungszeit des Qing-Kaisers Kangxi erbaut. Der Tempel entstand im Kontext der Bemühungen der Qing-Dynastie, die Beziehungen zu den tibetischen Regionen zu stärken und den Einfluss des tibetischen Buddhismus im Reich zu integrieren. Guangren ist der einzige tibetisch-buddhistische Tempel in der Provinz Shaanxi und diente ursprünglich als Unterkunft und Gebetsort für hohe tibetische Lamas und Würdenträger, die auf dem Weg zur Hauptstadt Peking waren.
Der Tempel steht symbolisch für die religiöse Toleranz und die multiethnische Politik der Qing-Dynastie, die eine enge Verbindung zwischen der Zentralregierung und den tibetischen Gebieten anstrebte. Die Architektur des Tempels ist eine harmonische Mischung aus tibetischen und han-chinesischen Stilelementen. So finden sich tibetische Gebetsfahnen, goldene Stupas und buddhistische Wandmalereien ebenso wie traditionelle chinesische Tempelbauten.
Besonders verehrt wird im Guangren-Tempel die Statue des Schutzgottes Mahakala, der im tibetischen Buddhismus eine wichtige Rolle spielt. Der Tempel ist heute noch aktiv und dient als Zentrum des tibetischen Buddhismus in Nordwestchina. Er wird regelmäßig von Mönchen genutzt und von Pilgern besucht.
mehr Highlights in Xian
- Historisches Museum Shaanxi
- Andingmen
- Shaanxi Yuanyang Cultural Museum
- Ba Xian An
- Weiyang-Palast
- Balujun Xi’an Office Memorial Hall